Eine richtungsweisende Partie steht dem SC Verl am Samstag bevor: Da muss der SPORTCLUB im Rahmen des 16. Spieltages in der Regionalliga West um 14 Uhr bei der SG Wattenscheid im ruhmreichen Lohrheidestadion antreten. Mit einem Sieg gegen den einen Platz schlechter postierten Ligarivalen würde das Punktepolster gegenüber diesem derzeitigen Tabellennachbarn auf fünf anwachsen, und der SC Verl würde dem drohenden Sog in den Tabellenkeller zunächst entfliehen.
Das Spiel in der Lohrheide betrachtet Guerino Capretti als Partie mit „einem Gegner auf Augenhöhe“. Denn auch wenn die SG Wattenscheid aus den letzten fünf Partien nur zwei Zähler ergatterte, will Capretti das Team keinesfalls unterschätzt haben. „Das ist eine gut strukturierte Mannschaft, die ein gutes Umschaltspiel hat“, so die Analyse des SC-Trainers; „wir wollen und müssen sie zu Fehlern zwingen.“
Nicht unterschätzen ist eine Sache, aber ordentliches Selbstbewusstsein zeigt der Trainer dennoch. „Wir fahren da hin, um drei Punkte zu holen.“ Für die breite Brust haben nicht zuletzt die Partien gegen die Spitzenteams Viktoria Köln und Borussia Dortmund II gesorgt. Da zeigte der SC Verl eindrucksvoll, dass er über ansehnliche fußballerische Fähigkeiten verfügt, die dann so wie in Dortmund auch einmal in einer frühen Führung und am Ende in einem Sieg münden. Den souveränen Aufstiegsfavoriten Viktoria Köln nötigte der SC Verl immerhin zu seiner bis dato besten Saisonleistung, um am Ende die Punkte mit Glück aus dem Westfälischen zu entführen.
„Wichtig wäre, dass wir endlich mal wieder zu Null spielen“, lautet neben dem Dreier ein weiterer Wunsch des Trainers. Das war zuletzt schwierig, da nicht nur die Abwehr des SC Verl durch Verletzungen und Gelbsperren seit Wochen immer wieder anders aufzustellen ist; gegen Köln fehlte auch noch Stammkeeper Robin Brüseke verletzt. Zwar machte Vertreter Luis Klante seine Sache durchaus ordentlich, dennoch strahlt die Stamm-Eins doch etwas mehr Ruhe und Sicherheit auch auf seine Vorderleute aus.
Während bei Brüseke hinsichtlich seiner Rückkehr bereits gegen Wattenscheid Hoffnung herrscht, kommt aus dem „Abwehr-Lazarett“ niemand zurück. Immerhin ist der rechte Außenverteidiger Sergej Schmik nach abgesessener Gelbsperre genauso wie Marko Stojanovic wieder eine Option, dafür fehlt der zuletzt in guter Form aufspielende Flügelflitzer Patrick Kurzen diesmal wegen der fünften Gelben.
Dennoch fährt der SPORTCLUB nach Wattenscheid, um beim ehemaligen Bundesligisten einen Sieg einzutüten. Sollte auch gelingen, wenn die Mannschaft Caprettis zweiten Wunsch erfüllt und „die Null steht“.
SG Wattenscheid 09
Sportclub Verl
Regionalliga West · 16. Spieltag