SPONSORENABEND EIN TOLLER ERFOLG

SPONSORENABEND EIN TOLLER ERFOLG

30.10.2015

Gerrit Meinke und Roger Schmidt zu Gast bei alten Freunden

Verl (jed). Sieben Jahre (1995 - 2002) war Roger Schmidt Kapitän, Gallionsfigur und großer Symphathieträger des SC Verl. Nach einer fast schon märchenhaft anmutenden Trainer-Karriere ist der 48-Jährige als Verantwortlicher des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen mittlerweile im Fußball-Olymp angekommen. Nach dem Pokalsieg am Mittwoch bei Viktoria Köln (6:0) und vor einer Hammerwoche mit Spielen beim VfL Wolfsburg (Samstag), bei AS Rom (Champions-League, Mittwoch) sowie dem rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln (Samstag) kehrte der verlorene Sohn am Donnerstag für einen Abend in seine alte Heimat zurück. Gemeinsam mit Arminia Bielefeld-Geschäftsführer und seinem ehemaligen Mitspieler Gerrit Meinke war der langjährige Spielführer Ehrengast beim letzten Sponsorentreff des Jahres. Rund 150 Freunde, Förderer, Sponsoren, Gönner und ehemalige Mitspieler des Poststraßenclubs wie Tönne Ostermann, Frank Warbende, Stefan Ritz, Ulf Raschke kamen im erst in der Vorwoche neu eröffneten Genesis Vital & Gesundheits Club am Lerchenweg zusammen. Roger Schmidt und Gerrit Meinke präsentierten sich dabei genauso sympathisch, geerdet, bodenständig, offen und herzlich wie zu ihrer aktiven Karriere.

Die fast schon obligatorischen 90 Minuten lang plauderten die von Verl in die große Fußballwelt gereisten Gäste aus dem Profibereich gemeinsam mit Moderator Mario Lüke, Verls Trainer Andreas Golombek, Präsident Raimund Bertels sowie dem 2. Vorsitzenden Hans Katzwinkel nicht nur über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; auch die unterschiedlichen Voraussetzungen, Wachstum, Ziele sowie die Bedeutung der Sponsoren wurden herausgearbeitet. Da Fußball zwar wichtig, aber nicht immer bierernst genommen wird, kam in der interessanten, abwechslungsreichen Debatte natürlich auch der Humor nicht zu kurz. Der an allen Ecken geherzte und gedrückte Schmidt freute sich dabei augenscheinlich nicht nur über das Wiedersehen "mit vielen alten Weggefährten", sondern stellte auch heraus: "Die sieben Jahre waren eine sehr besondere Zeit. Trotz der Jahre in Paderborn ist der SC Verl meine sportliche Heimat." Diese Verbundenheit schwang auch im ehrlich gemeinten Respekt vor den Leistungen und Bemühungen in Sachen Stadionumbau mit. Roger Schmidt: "Hier wird Top-Arbeit geleistet. Ich habe natürlich auch Bilder vom neuen Stadion gesehen. Wenn das erst einmal fertig ist, wird es eines der schönsten Regionalliga-Stadien in Deutschland."

Einig war sich die Runde darin, dass die vier Komponenten aus Zuschauern, Sponsoren, Geld und einer guten, gewachsenen Mannschaft zusammenkommen müssen, um dauerhaft Erfolg zu haben. Auch über die Bedeutung der Geldgeber im modernen Fußball herrschte Konsenz. Arminia Bielefeld-Geschäftsführer Gerrit Meinke unterstrich den beim SC Verl mit dem Stadionumbau verfolgten Gedanken, den Sponsoren mehr als nur das Spiel am Wochenende bieten zu müssen: "Ohne Sponsoren ist der Fußball heutzutage nicht mehr stemmbar." Allerdings müsse es eine "Win-Win-Situation geben, wo beide Seiten profitieren". Arminia Bielefeld verfolge deshalb konsequent den Netzwerkgedanken, in dem Sponsoren Plattformen geboten würden. Wie groß dabei die Kluft zwischen Profi- (mit Fernsehgeldern) und Amateurfußball (ohne Fernsehgelder) ist, zeigte ein Blick auf die Zahlen. Während die Arminen 25 Prozent ihres Umsatzes durch Unterstützung ihrer Gönner stemmen, sind es beim SC Verl, wie Hans Katzwinkel klarstellte, "rund 80 Prozent". Um die Treuen weiter bei der Stange zu halten, will der Viertligist weiter konsequent die Politik der kleinen Ziele verfolgen, um dann vielleicht irgendwann einen großen Schritt machen zu können. Andreas Golombek unterstrich die momentane Philosophie: "Wir haben uns entwickelt und stecken uns auch weiter kleine Ziele. Momentan geht es darum, mal einen Guten (wie Simon Engelmann) zu halten oder einen Guten zu holen." Wenn die Mannschaft zusammen bleibe und weiterhin guten Fußball spiele, warum solle der SC Verl "dann nicht mal oben angreifen"? Am Ende der kurzweiligen, amüsanten Plauderei gab es übrigens eine "Absichtserklärung", die den Diskutanten und Anwesenden Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen macht. Auf die Frage von Mario Lüke, wann die Verler nach dem Leverkusener Trainer auch die Leverkusener Mannschaft kennenlernen könnten, antwortete Schmidt: "Wenn wir eingeladen werden, kommen wir sehr gerne." Möglicherweise soll es jetzt zum Serienende oder in der Vorbereitung 2016/2017 ein Stadioneinweihungsfest mit einem Testspiel gegen Bayer 04 Leverkusen geben.

ZITATE:

"Als Roger kam, hat man mich rausgeschmissen." Raimund Bertels über das Jahr 1995, in dem er nach der Serie 1994/95 nach Beckum wechselte und Roger Schmidt vor der Saison 95/96 nach Verl kam.

"Ich kann gut damit leben, nicht jeden Tag in der Zeitung zu stehen so wie Roger." Gerrit Meinke, der als Arminia-Geschäftsführer deutlich weniger im Fokus der Öffentlichkeit steht, als sein ehemaliger Mitspieler.

"Wir haben besprochen, dass wir Köln richtig müde machen, damit es Roger einfacher hat." Andreas Golombek

"Mich freut es, dass Roger so geblieben ist, wie er früher war. Er ist immer noch unser Roger." Hans Katzwinkel über den Trainer von Bayer 04 Leverkusen

"Irgendwie haben immer Leute daran geglaubt, dass ich ein guter Trainer bin. Das hätte man nie so planen können." Roger Schmidt

"Da hab' ich irgendwie noch eine Leiche im Keller. Keine Ahnung, wie Manni das damals geregelt hat." Roger Schmidt über seine Zeit als offizieller B-Jugend-Trainer des SC Verl. Zum B-Schein-Erwerb musste die Betreuung einer Mannschaft nachgewiesen werden. Inoffiziell war Roger Schmidt aber selten vor Ort.

"Ich erschrecke mich selbst manchmal, wenn ich mich im Fernsehen sehe." Roger Schmidt

"In der Champions-League stehe ich genau so an der Bank wie früher in Delbrück." Roger Schmidt

"Wenn man Pep Guardiola neben sich sieht, weiß man, dass man das Spiel mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gewinnt." Roger Schmidt zur Frage von Mario Lüke, wie es sich neben dem Trainer von Bayern München anfühlt.

"Die Spieler von Bayern München sehen zwar alle anders aus, sind aber wie geklont. Wie die unter Druck Bälle verarbeiten, ist unglaublich. So zu spielen wie Bayern München, funktioniert nur mit den entsprechenden Spielern." Roger Schmidt über die Spielweise des Rekordmeisters

"Es ist ein Geschenk, wenn man zu einer WM nach Brasilien fahren kann. Und dann kriegt man dafür sogar noch Geld. Das ist unfassbar, mehr geht nicht." Gerrit Meinke über seinen Nebenjob als Co-Kommentator von WM-Endspiel-Reporter Tom Bartels.

"Die großen Vereine haben uns vorgemacht, dass man für Fans und Sponsoren etwas tun muss. Diesen Weg versuchen wir in Verl mit dem Stadionumbau jetzt auch zu gehen." Hans Katzwinkel

"Ja, ja, ja." Andreas Golombek auf die Frage von Mario Lüke, was er antworten würde, falls ihm Roger Schmidt den Co-Trainer-Posten in Leverkusen anbietet.

"Ich würde in Leverkusen bleiben." Roger Schmidt auf die Frage von Mario Lüke, was er tun würde, falls ihm Karl-Heinz Rummenigge den Trainerposten in München anbietet.

"Vielleicht lässt der Bräunungsfaktor nach, dafür muss der Trainer nicht mehr in die Sonne sehen." Michael Beckhoff über den Umzug der Trainerbänke vor die heutige Haupttribüne nach dem Stadionumbau.

"Man kann Trainern und Spielern also auf die Schultern klopfen. Zumindest wenn es gut läuft." Michael Beckhoff über die Nähe zwischen Trainerbänken und Zuschauerplätzen nach dem Umbau.

"Ich verstehe nicht, dass Roger Schmidt nicht Winnetou III gedreht hat." Raimund Bertels angesichts eines alten Fotos des Leverkusener Coaches mit damals schulterlangen Haaren.

"Unser Ziel ist es, mittel- bis langfristig wieder zu den Top-25-Clubs in Deutschland zu gehören. Dazu zählt auch ein guter Platz in der 2. Liga." Gerrit Meinke zur langfristig bodenständigen Zielsetzung von Arminia Bielefeld.

"Es gibt Vereine, die mit dem Geld nur so um sich werfen. Irgendwann gibt es die dann nicht mehr. Unsere Jungs sind alles Feierabend-Fußballer." Andreas Golombek zum Unterschied zwischen dem SC Verl und anderen Vierligaclubs

"Wie verkraftest Du es, dass im Sommer bei einem Jugendturnier ein Fußballer in Verl war, der besser aussieht als Du?" Mario Lüke verulkte Andreas Golombek mit dem Besuch von David Beckham.

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