Eigentlich wollte er „nur“ seinen Sportclub beim Auswärtsspiel in Zwickau unterstützen. „So, wie immer eben“. Kurzerhand ist Carsten Ewers – bei allen Fans bekannt als „Tino“ – in dieser Woche zum berühmtesten, aber auch einsamsten Fan Deutschlands geworden.
Dass er sich vergangenen Samstag nicht zu schade war, sich alleine in den Zwickauer Auswärtsblock zu stellen und seine Verler anzufeuern, hat ihm bundesweit große Sympathien eingebracht. Die Berichterstattungen vom Kicker, der Süddeutschen Zeitung oder „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ haben dafür gesorgt, dass ein Millionenpublikum auf den treuen Sportclub-Anhänger aufmerksam geworden sind.
Völlig klar, dass „Tino“ auch beim Heimspiel gegen den Halleschen FC am Freitag mit von der Partie war. Für seine außergewöhnliche Supporter-Aktion bedankte sich der Sportclub Verl nun auf besondere Art und Weise:
Vor dem Spiel erhielt Tino sein eigens produziertes Fantrikot mit der Aufschrift "Danke Tino". Trainer Mitch Kniat begrüßte den Supporter persönlich in der Trainerkabine und führte einmal durch die Katakomben der Home Deluxe Arena. Und vor dem Warmup der Profis, klatsche Tino alle Spieler und Staff Mitglieder einmal ab. Und auch Magenta Sport lies es sich nicht nehmen, mit Carsten Ewers ein Interview zu führen.
„Ich kenne Tino schon gefühlt, seitdem ich den Sportclub Verl kenne“, sagt Sportclub-Vorstand Raimund Bertels. „Ich weiß noch, wie er früher mal auf dem Betzenberg dabei war und uns ebenfalls ganz alleine angefeuert hat. Aber 90 Minuten durchgängig, durch das riesige Stadion hallend. Das vergisst man nicht.“ Vorstandskollege Mario Lüke überreichte „Tino“ schließlich noch eine Stehplatz-Dauerkarte für die kommende Saison 2023/24.