Ein Doktor an der Seitenlinie

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16.04.2022

Sportclub Co-Trainer Daniel Jara Cortina im 1924-Gespräch

Ziemlich genau zehn Jahre ist es her, da stand der heutige Co-Trainer des Sportclubs selbst als Profi auf dem Fußballplatz. In seiner spanischen Heimat hütete Daniel Jara Cortina das Tor des Drittligisten Real Jaén, ehe gleich zwei Kreuzbandrisse den Traum einer Profikarriere platzen ließen. Gleichzeitig war dies der Beginn einer zweiten Karriere – die den heute 33-Jährigen an der Seite von Chefcoach Mitch Kniat an die Verler Poststraße geführt hat. Über diese außergewöhnliche Laufbahn, Praktika in der Primera Division und seine aktuelle Aufgabe beim Sportclub haben wir mit Daniel Jara Cortina für unser 1924-Magazin gesprochen.

Blickt man auf den Kader und das Trainerteam des Sportclubs, fällt einem seine Vita besonders ins Auge: Geboren im andalusischen Sevilla, Fußball-Profi in der 3.Liga, einen Master-Abschluss im Bereich Sportwissenschaften an der Universität von Murcia und schließlich der Umzug ins nordhessische Diemelstadt. Keine Frage – Daniel Jara Cortina hat in seinen 33 Jahren schon eine Menge erlebt. „Als ich damals meinen ersten Profivertrag unterschrieben habe, ging für mich ein Traum in Erfüllung. Umso größer war daher zunächst die Enttäuschung, nicht mehr auf dem Platz stehen zu können.

Dadurch wurde mir die schwierige Entscheidung zwischen Fußball und Studium allerdings abgenommen“, kann der heute 33-Jährige über diese Zeit wieder lächeln.

Und somit hieß es Vorlesung statt Training und Klausur statt Pflichtspiel – eine Entwicklung, über die der Spanier heute sehr froh ist. „Ich habe in dieser Phase meines Lebens nicht nur meinen Master in Sportwissenschaften erreicht, sondern auch meine heutige Frau kennengelernt, die gerade ein Auslandssemester in Spanien gemacht hat“, berichtet der Co-Trainer des Sportclubs.

Doch bevor es gemeinsam mit ihr nach Deutschland ging, absolvierte Daniel Jara Cortina im Rahmen seines eigenen Studiums noch diverse Praktika, unter anderem beim spanischen Erstligisten UD Levante und Top-Club Real Madrid. „In dieser Zeit habe ich eine Menge tolle Erfahrungen gemacht, an die ich gerne zurückdenke. Am Torwart-Training von Real Madrid teilzunehmen, war eine einmalige Sache.“

Das nächste Ziel seiner Reise hieß dann Diemelstadt – die Heimat seiner Frau. Und wie es in einem Ort mit etwas mehr als 5.000 Einwohnern so ist, sprach sich Daniels ehemalige Fußball-Karriere schnell herum. So wurde der benachbarte Landesligist RW Erlinghausen, der zu diesem Zeitpunkt einen Torwart suchte, schnell auf den spanischen Ex-Profi aufmerksam. „Ich hatte dort zwei tolle Jahre, wusste aber, dass der Zug in Sachen Profi-Fußball abgefahren war“, lacht Daniel.

Und da er zur gleichen Zeit auch noch promovierte, machte er im Rahmen seiner Doktorarbeit ein Praktikum beim SC Paderborn. Dort lief er zum ersten Mal einem gewissen Mitch Kniat über den Weg, der zu dieser Zeit die U21 des SCP coachte. „Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und waren voll auf einer Wellenlänge. Als sein damaliger Co-Trainer dann zu Daniel Farke nach Norwich wechselte, musste die Stelle neu besetzt werden. Und die Wahl fiel auf mich“, erinnert sich Daniel Jara Cortina.

In den vergangenen dreieinhalb Jahren sind Mitch Kniat und Daniel Jara Cortina seitdem nicht nur sportlich ein erfolgreiches Duo, sondern auch neben dem Platz echte Freunde geworden – eine Tatsache, die sich sehr positiv auf ihre tägliche Arbeit auswirkt. „Wir kennen uns sehr gut, können offen und ehrlich miteinander reden und vertrauen und respektieren uns. Vor allem in den ersten Wochen, in denen wir hier praktisch kaum eine Eingewöhnungszeit hatten, hat uns dies sehr geholfen.“

Wie schon beim SC Paderborn ist der ehemalige Torwart auch beim Sportclub für die Bereiche Video- und Gegneranalyse zuständig und unterstützt seinen „Chef“ somit bei der Spielvorbereitung und der täglichen Trainingsgestaltung. Dabei ist nicht nur Daniel Jara Cortina die jüngst positive Entwicklung des Teams aufgefallen. „Mit Ausnahme des Pokalspiels in Münster haben wir zuletzt einige Schritte in die richtige Richtung gemacht. Die Jungs glauben an sich und haben wieder das nötige Selbstbewusstsein, um Spiele zu gewinnen.“

Einen wichtigen Teil zu diesem Erfolg trägt Daniel Jara Cortina mit seiner Arbeit bei. Angesprochen auf seine Ziele und Träume für die Zukunft sagt er:. „Wenn wir es schaffen unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen, uns in der Liga etablieren und weiterhin erfolgreich miteinander arbeiten, würde für mich schon ein großer Traum in Erfüllung gehen – dann kann es gerne so weitergehen.“

Sieht ganz danach aus, als hätte Daniel Jara Cortina beim Sportclub sein sportliches Zuhause gefunden.

 

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