Nicht ohne Lannert

Rechtsverteidiger ist der Sportclub-Dauerbrenner – noch keine Minute verpasst

Er läuft, und läuft, und läuft. Als einziger Feldspieler der 3. Liga spulte Rechtsverteidiger Christopher Lannert in dieser Saison nicht nur bisher alle 2.160 Minuten ab (Stand nach dem 24. Spieltag), sondern auf seiner Außenbahn auch eine Menge Kilometer. Wo sich der 23-Jährige die nötige Power für diese Leistung herholt, wie er sich auf Spiele vorbereitet und warum die Fitness für seine Interpretation der Position so wichtig ist, hat er uns im 1924-Gespräch verraten.

Es gibt eine Konstante, auf die man sich in dieser Saison beim Sportclub verlassen kann: Sobald die Aufstellung bekanntgegeben wird, steht auf der Position des Rechtsverteidigers der Name Christopher Lannert. Die Besonderheit: Der 23-Jährige stand bis jetzt auch am Ende jeder einzelnen Partie dort – ganze 2.160 Minuten. Ohne Auswechslung. 

Ohne Platzverweis. Ohne Verletzung. Doch wie schafft er das? Die Antwort scheint auf den ersten Blick simpel: „Ausreichend Schlaf und vor allem die richtige Ernährung – darauf lege ich sehr viel Wert. Es ist einfach Wahnsinn, wie viel ich über das richtige Essen und Trinken steuern kann – damit beschäftige ich mich super gern.“ Aber auch die Zeit zwischen den Spielen nutzt „Chris“ für eine entsprechende Regeneration und Vorbereitung. 

„Ich höre einfach in meinen Körper hinein, um zu merken, wo es ein bisschen Probleme geben könnte. Für diesen Fall haben wir hier eine super Physio-Abteilung, die sich sehr viel Zeit für uns nimmt und uns richtig gute Übungen empfiehlt. Dies hilft mir vor allem bei hoher Belastung wie zum Beispiel jetzt bei den vielen englischen Wochen.“

Die Fitness sei aber ohnehin für seine Position als Außenverteidiger eine grundlegende Voraussetzung, zumindest wenn man die Rolle so interpretiert wie Lannert. „Mein Spiel lebt von viel Vorwärtsdrang und offensiven Aktionen, ich möchte der Mannschaft grundsätzlich bei allen Angriffen helfen und eine Option sein, darf aber im Gegenzug gleichzeitig hinten nicht fehlen. Daher bin ich logischerweise schon sehr viel unterwegs.“ Dies hat in dieser Saison bislang zu zwei Torbeteiligungen geführt – eine Statistik, die der 23-Jährige, der im Sommer 2020 nach seinem Engagement beim FC Augsburg ablösefrei zum Sportclub gekommen war, verbessern will. 

„Grundsätzlich ist da schon noch Luft nach oben, jeder kann sich schließlich immer irgendwie verbessern. Natürlich würde ich auch gerne noch mehr Tore schießen, allerdings kann man meine aktuelle Position auch nicht so ganz mit der zu meiner Regionalligazeit vergleichen, da ich dort meist offensiv auf dem Flügel gespielt habe.“

Zeit, die Statistik auszubauen, hat er noch mindestens bis zum Sommer. Dann läuft sein Vertrag aus. Wie es danach weitergeht, beschäftigt den Sportclub-Dauerbrenner aktuell noch gar nicht. „Wir haben jetzt Ende Januar, die Rückrunde hat grad erst begonnen und wir haben noch paar Spiele – daher befasse ich mich mit dem, was im Sommer passiert, noch nicht und fahre damit auch ganz gut. Wir haben hier schließlich in der aktuellen Situation noch genug Arbeit vor uns, worauf wir uns alle voll fokussieren. Im Anschluss daran bleibt dann mit Sicherheit noch genug Zeit, um sich Gedanken zu machen.“

In seinem zweiten Jahr beim Sportclub, in dem sich das Team zweifellos in einer der schwierigsten Phasen befindet, will Christopher Lannert vor allem „positiv bleiben“ und „die guten Sachen aus einem Spiel mitnehmen“, auch wenn es nach einer Partie wie gegen Meppen etwas schwerer falle. „Aber es bringt uns nichts den verlorenen Spielen nachzutrauen, weil wir dieses Ergebnis nun mal nicht mehr beeinflussen können. Dies gilt aber sehr wohl für die kommenden Spiele.“ 

Sollte alles so laufen wie an den ersten 23 Spieltagen, natürlich auch wieder mit Christopher Lannert – dem Dauerbrenner auf der Rechtsverteidiger-Position.