Verstärkung im Doppelpack

Verstärkung im Doppelpack

Die Erste 08.02.2022

Interview mit den Sportclub-Neuzugängen Aaron Berzel & Serhat Koruk

Mit Innenverteidiger Aaron Berzel und Stürmer Serhat Koruk haben die Sportclub-Verantwortlichen in der Winterpause gleich zwei Spieler an die Poststraße gelotst, die dem jungen Team von Coach Rino Capretti mit ihrer Erfahrung weiterhelfen sollen. Warum sich die beiden für einen Wechsel zum Sportclub entschieden haben, welche Stärken sie in Zukunft einbringen wollen und was ihre (langfristigen) Ziele sind, haben sie uns im 1924-Interview verraten.

Aaron und Serhat, ihr seid vor zwei Wochen quasi im Doppelpack zum Sportclub gewechselt. Beschreibt doch mal eure ersten Eindrücke vom Verein und dem Umfeld.

Aaron Berzel: „Die Eindrücke der ersten Wochen haben im Prinzip genau das bestätigt, was sich bereits in den ersten Gesprächen vor meinem Wechsel angedeutet hat. Ein kleiner und familiärer Verein mit vielen herzlichen Menschen. Das hat mir den Start hier sehr leicht gemacht.“

Serhat Koruk: „Auch ich kann schon nach den ersten Tagen sagen, dass die Atmosphäre im Verein sehr familiär ist, das macht es hier beim Sportclub auch so besonders. Man kennt schnell die Gesichter hier im Umfeld und fühlt sich von Beginn an gut aufgehoben.“

Warum habt ihr euch für einen Wechsel an die Poststraße entschieden?

Aaron Berzel: „Ich habe den Weg des Sportclubs Verl nach dem Aufstieg in die 3. Liga als sehr positiv wahrgenommen. Die Art und Weise wie hier gearbeitet und Fußball gespielt wird, passt sehr gut zu meiner Philosophie. Auch wenn ich auf dem Platz eher für Zweikampfhärte und Robustheit stehe, versuche ich immer spielerische Lösungen zu finden und einen vernünftigen Ball zu spielen. Daher hat es nach der Anfrage nicht lange bis zur Einigung gedauert.“

Serhat Koruk: „Es gab in den vergangenen Wochen sehr viele Interessenten aus der Regionalliga West, wo ich schon vor meinem Wechsel nach Meppen gespielt habe. Aber für mich war dieser Schritt zurück nach nur einem halben Jahr in der 3. Liga zu früh und erstmal keine Option. Nachdem ich zuletzt nicht oft die Gelegenheit bekommen habe zu zeigen, dass ich die Qualität habe, um mich auch in der 3. Liga durchzusetzen, möchte ich dies nun hier beim Sportclub beweisen.“

Habt ihr euch schon ein wenig eingelebt?

Aaron Berzel: „Da ich mit meiner Familie grad in unserer Heimat Oer-Erkenschwick baue, muss ich gestehen, dass ich die Raststätten entlang der A2 aktuell noch besser kenne als die Stadt Verl (lacht). Sportlich bin ich vom Team aber super aufgenommen worden, das macht es sehr angenehm.“

Serhat Koruk: „Tatsächlich hatte ich bislang noch kaum Zeit mir die Stadt anzuschauen, da wir gefühlt grad drei Mal pro Woche spielen und den Rest der Zeit auf dem Trainingsplatz stehen. Ein, zwei Mal habe ich Freunde in Bielefeld besucht, die Entfernung zu meiner Heimat Köln ist auch nicht so groß, von daher passt es für mich hier in Verl sehr gut.“

Ihr habt beide schon viel Erfahrung gesammelt, sei es in der 3. Liga (Aaron) oder auch im Ausland (Serhat). Welche Stärken könnt und wollt ihr in der Rückrunde einbringen, damit das Ziel Klassenerhalt erreicht wird?

Aaron Berzel: „Jeder der mich kennt, weiß, dass ich auf dem Platz immer voran gehe und vollen Einsatz für die Mannschaft bringe, mich komplett in ihren Dienst stelle. Als erfahrener Spieler möchte ich auch hier beim Sportclub vorangehen und Verantwortung übernehmen. Der perfekte Mix auf und neben dem Platz ist für eine Mannschaft sehr wichtig, und da hat es bislang vielleicht noch etwas an Erfahrung gefehlt, denn die fußballerische Qualität ist definitiv vorhanden.

Serhat Koruk: „Ich gehöre in der Mannschaft trotz meiner erst 25 Jahre schon zu den eher erfahreneren Spielern und habe in den vergangenen Jahren häufig gegen den Abstieg gespielt. Daher kenne ich die Situation und den Druck, der damit verbunden ist, sehr gut – und ich weiß auch, worauf es jetzt in dieser Phase ankommt. Mit meiner Mentalität möchte ich der Mannschaft auf und neben dem Platz helfen, damit wir alle gemeinsam unser Ziel erreichen.  Und da bin ich sehr optimistisch, denn fußballerisch ist die Mannschaft die beste, in der ich bislang gespielt habe.“

In euern ersten beiden Spielen habt ihr direkt gegen eure Ex-Klubs Viktoria Köln und SV Meppen gespielt. War das nach so kurzer Zeit ein komisches Gefühl?

Aaron Berzel: „Wenn man gegen den Ex-Klub spielt, ist das eigentlich immer eine besondere Situation – vor allem nach so kurzer Zeit. Daher hat es mich auch besonders genervt, dass wir das Spiel gegen Viktoria nach einer ordentlichen ersten Hälfte so dermaßen aus der Hand gegeben haben (Ergebnis: 2:5, d. Red.). Trotzdem bin ich ein fairer Verlierer, habe am nächsten Tag mit Marcel Risse telefoniert und ihm zum wichtigen Sieg gratuliert. Fünf Gegentore bleiben für einen Innenverteidiger aber trotzdem ein Albtraum.“

Serhat Koruk: „Für mich war es nicht unbedingt ein komisches Gefühl, denn am Ende sind wir alle Profisportler und müssen die Situation auch dementsprechend professionell angehen. Natürlich kennt man die ehemaligen Kollegen besser als andere Spieler, schließlich stand man noch vor wenigen Tagen gemeinsam auf dem Platz. Aber der Fokus liegt nun klar auf meiner Aufgabe hier, der Rest ist abgehakt.“

Ihr kennt die 3. Liga aus eurer Zeit in Köln und Meppen gut, worauf wird es in der Rückrunde ankommen?

Aaron Berzel: „Eigentlich ist es ganz simpel: Wir müssen die guten Leistungen, die zweifellos da waren, in Punkte ummünzen. Manchmal hat einfach ein wenig die Abgezockheit gefehlt, das hat man auch im Spiel gegen Meppen gemerkt. Die haben in 90 Minuten eine Chance und treffen, wir sind überlegen, machen das Spiel und gehen leer aus. Das ist im Moment der Unterschied, diese Effektivität müssen wir auch an den Tag legen.“

Serhat Koruk: „In dieser Phase und besonders im Abstiegskampf ist die 3. Liga auch mal ein bisschen eklig, die Plätze in keinem guten Zustand und die Gegner sehr robust – das müssen wir als Mannschaft annehmen. Auch wenn es grundsätzlich unser Ziel ist, Situationen spielerisch zu lösen, geht es am Ende schlichtweg darum, genügend Punkte zu sammeln – und da fragt am Ende keiner mehr, wie diese zustande gekommen sind.“

Was sind eure persönlichen Ziele mit dem Sportclub – auch über die aktuelle Saison hinaus?

Aaron Berzel: „Auch mit 29 Jahren möchte ich mich hier in Verl fußballerisch nochmal weiterentwickeln. Ich habe große Lust mit der Mannschaft auf dem Platz zu stehen, zu den erfolgreichen Zeiten zurückzukehren und dafür die nötige Verantwortung zu übernehmen.“

Serhat Koruk: „Nachdem wir in der Rückrunde hoffentlich den Klassenerhalt geschafft haben, würde ich gerne wieder an den erfolgreichen Fußball der vergangenen Saison anknüpfen. Außerdem freue ich mich sehr darauf, wieder vor Zuschauern und vor allem hier in unserem Stadion an der Poststraße zu spielen.“

 

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