Mit der Polizei-Eskorte durch Magdeburg

Mit der Polizei-Eskorte durch Magdeburg

Die Erste 01.02.2022

„Der Sportclub und ich“ – Folge 1 der neuen Serie mit Ralf Konrad

„Es muss in der Saison 1999/2000 gewesen sein, als ich das erste Spiel des Sportclubs im Stadion erlebt habe. Seit diesem Moment ist mir der Verein einfach ans Herz gewachsen“, erzählt Ralf Konrad im Gespräch für unsere neue Serie „Der Sportclub und ich“. Warum sich dies für den gebürtigen Verler bis zum heutigen Tage nicht geändert hat, wie er schließlich Fanbeauftragter wurde und warum er und seine Fanclub-Kollegen einst per Polizei-Eskorte durch Magdeburg gefahren wurden, hat uns der 64-Jährige im Gespräch erzählt.

Es gibt so manche Verbindungen im Leben, die haben einfach etwas Besonderes. Bei Ralf Konrad und dem Sportclub Verl kann man definitiv von so einer Verbindung sprechen. Vor mittlerweile mehr als 20 Jahren besuchte er gemeinsam mit seinem Nachbarn Ralf Busche das Westfalenpokalspiel des Sportclubs beim SC Paderborn. „Es war echtes Sauwetter, hat geschüttet wie aus Eimern und das Spielfeld stand komplett unter Wasser. Trotzdem hat mich an diesem Tag irgendetwas so sehr begeistert, dass ich schnell beschlossen hatte, dass dies mit Sicherheit nicht mein letztes Spiel des Sportclubs wird“, erinnert sich Ralf Konrad. 

Wie viele in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten noch dazu kommen sollten, konnte der gebürtige Verler damals natürlich noch nicht ahnen. „Im Laufe der Jahre habe ich immer neue Leute kennengelernt und alle zwei Wochen im Stadion getroffen, dadurch haben sich echte Freundschaften entwickelt“, berichtet der 64-Jährige. Diese mündeten irgendwann in den Fanclub „Eine Frage der Ehre“, den Konrad mit einigen Weggefährten gründete. „Das waren tolle Zeiten mit tollen Fahrten“, gerät er ins Schwärmen. „Was wir damals erlebt haben, war zum Teil schon abenteuerlich“, erinnert sich Ralf Konrad und berichtet von einer Anekdote, die sich rund um die Jahrtausendwende abgespielt hat. 

„Wir sind damals mit dem Bus zum Auswärtsspiel nach Magdeburg gefahren, wo wir auf der letzten Autobahnraststätte vor der Abfahrt Magdeburg schon von der Polizei in Empfang genommen worden sind. Die Beamten erklärten uns, dass es zu unserer eigenen Sicherheit besser sei, wenn sie uns zum Stadion begleiten und im Falle eines Auswärtssieges auch besser schnell wieder zur Autobahn zurück eskortieren würden. Und so sind wir schließlich zwei Mal mit einer 40 Mann starken Polizeieskorte und Blaulicht durch Magdeburg gefahren worden.“

Es seien Momente wie diese, die ihm auch nach all den Jahren immer im Kopf bleiben werden. Im gleichen Atemzug nennt er den Regionalliga-Aufstieg im Jahr 2006 („Wir haben bis morgens um fünf gefeiert“) und die DFB-Pokalspiele der jüngeren Vergangenheit gegen Augsburg, Kiel und Union Berlin. „Gegen Augsburg war der Andrang so groß, dass ich die ersten beiden Tore gar nicht mitbekommen habe, weil ich draußen am Einlass mitgeholfen habe. Auch gegen Union war die Stimmung trotz der Niederlage überragend“. Diese Spiele hat Ralf Konrad bereits in seiner aktuellen Funktion als Fanbeauftragter verfolgt – ein Posten, den er beim Sportclub nun schon seit 15 Jahren bekleidet. 

„Als sich unser alter Fanclub damals aus Altersgründen aufgelöst hat, habe ich mich dem ‚Harten Kern‘ angeschlossen, um immer nah an den Fans zu sein. Seitdem liegt meine Aufgabe vor allem in der Organisation – ich bin Ansprechpartner für unseren eigenen Fanclub, aber auch für gegnerische Fanclubs, die während eines Spiels zu Gast in Verl sind“.

Seit dem Aufstieg in die 3. Liga, in der es laut DFB-Statuten einen hauptamtlichen Fanbeauftragten geben muss, teilt sich der 64-Jährige die Aufgabe mit Thorsten Nöthling. „Ich bin noch voll berufstätig und im Außendienst unterwegs, weshalb ich die zeitlichen Kapazitäten einfach nicht habe.“ Und so ist Ralf Konrad vor allem bei den Heimspielen am Wochenende im Einsatz, kümmert sich aktuell primär um die Organisation der Busfahrten, die Impf-Kontrollen beim Einlass und die Geschehnisse im Fanblock.

„Aktuell bleiben viele Emotionen auf der Strecke, deshalb hoffe ich, dass wir bald wieder Fans im Stadion an der Poststraße begrüßen dürfen“.

Denn was die Spiele des Sportclubs für Stimmung und Emotionen entfachen können, weiß Ralf Konrad schließlich seit mittlerweile mehr als 20 Jahren nur zu gut…

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