Gekommen, um zu bleiben
Vereinsikone Fabian Großeschallau ist vom Sportplatz in den Verwaltungsrat gewechselt
Unglaubliche 21 Jahre hat Fabian Großeschallau das Sportclub-Trikot getragen, stand in dieser Zeit 265 Mal in der Regionalliga auf dem Platz und wurde dank seiner Vereinstreue zur echten Identifikationsfigur an der Poststraße. Und auch wenn der 34-Jährige seine Karriere mittlerweile beendet hat – die Verbundenheit zum Sportclub ist nach wie vor riesig. Seit knapp zwei Jahren ist der ehemalige Flügelflitzer nun im Verwaltungsrat aktiv und kümmert sich dort um den Bereich Finanzen. Wie es „Fabi“ heute abseits des Platzes geht und wie er die aktuelle Situation einschätzt, hat er uns im 1924-Gespräch verraten…
Es gibt heutzutage nicht mehr viele Fußballer, die nahezu ihre komplette Karriere bei ein und demselben Verein verbringen, sich zu 100 Prozent mit ihrem Club identifizieren und mit ihm durch dick und dünn gehen. Fabian Großeschallau war und ist so jemand. Lediglich einmal, als sich die Chance ergab, im Nachwuchs der Borussia aus Mönchengladbach auf die große Bundesligakarriere zu hoffen, wagte er den Schritt weg vom Sportclub. Damals war er 16 – mit 19 kehrte er zu seinem Heimatverein zurück und blieb. „Rückblickend betrachtet war diese Zeit für mich als gebürtiger Verler natürlich eine riesen Sache, gar keine Frage“, sagt Fabian Großeschallau heute. „Ich kannte jeden im Verein und habe diese familiäre Atmosphäre in all den Jahren sehr zu schätzen gewusst“.
Kein Wunder, dass der heute 34-Jährige nicht lange überlegen musste, als sein Kollege André Theilmeier vor knapp zwei Jahren auf ihn zukam und ihm einen Posten im Verwaltungsrat anbot.
„Zu dieser Zeit wollten sich einige langjährige Mitglieder zurückziehen, um einen bewussten Verjüngungsprozess einzuleiten“, berichtet „Fabi“, der hauptberuflich als kaufmännischer Leiter beim Verler Fensterbauunternehmen EGE arbeitet. „Ich fand die Aufgabe sofort super spannend und bin sehr froh, nun ein Teil dieses neuen Teams zu sein.“
Im Verwaltungsrat kümmert er sich seitdem um den Bereich Finanzen. „Sowohl infrastrukturell als auch personell ist der Verein in den vergangenen Jahren professionell aufgestellt worden, dies gilt es nun in Zukunft fortzuführen und die entsprechenden Rahmenbedingungen für langfristigen Profifußball in Verl zu schaffen“, erläutert Fabian Großeschallau.
„Dazu gehört natürlich als zentrales Thema auch unser Stadion an der Poststraße. Wir wollen es den Fans in Verl auf lange Sicht ermöglichen, Drittligafußball vor Ort zu erleben.“
Doch nicht nur aufgrund seiner neuen Funktion im Verwaltungsrat verfolgt der 34-Jährige die Ergebnisse des Sportclubs auch nach seinem Karriereende ganz genau. „Was sich hier in den vergangenen Jahren getan hat ist wirklich Wahnsinn.
Die Mannschaft hat eine tolle Premierensaison in der 3. Liga gespielt und zeigt auch in dieser Serie wieder tolle Spiele. Wenn das Team sich nun auch öfter belohnt als in der Hinrunde, werden sich die Erfolgserlebnisse auch wieder einstellen. Bis dahin sollten sie einfach auf ihre Stärken vertrauen und nicht nervös werden.“
Wenn einer weiß, was auf dem Platz und beim Sportclub zählt, ist es schließlich Fabian Großeschallau, der in seinen 21 aktiven Jahren auch eine Menge erlebt hat.