Während der Hinserie in der Regionalliga West hatte die U 21 des 1. FC Köln lange Zeit in der Spitzengruppe der Regionalliga West mitgemischt. Seit einigen Monaten ist bei den »Geißböcken« der Wurm drin. Nur eine ihrer vergangenen zwölf Partien konnte die Mannschaft von Trainer und Ex-Nationalspieler Stephan Engels für sich entscheiden, zuletzt gingen die Rot-Weißen viermal in Folge komplett leer aus. Die Gefahrenzone der Liga ist nicht mehr allzu weit entfernt. Um den Klassenverbleib macht sich »Effzeh«-Trainer Engels jedoch keine Sorgen. »Wir werden das schaffen«, ist der 54-Jährige überzeugt. Vor dem Gastspiel beim SC Verl sprachen wir mit Engels.
Herzlich willkommen beim SC Verl, Herr Engels! Seit der Winterpause läuft es bei Ihrer Mannschaft nicht nach Wunsch. Woran liegt das?
Engels: »Zum einen haben uns im Winter mit Torhüter Marcel Schuhen sowie den Abwehrspielern Roman Golobart und Leon Binder sehr wichtige Spieler verlassen, die für uns nicht einfach zu ersetzen sind. Hinzu kamen verletzungsbedingte Ausfälle wie von Danilo Wiebe oder André Wallenborn, die wir ebenfalls schmerzlich vermisst haben. So etwas macht sich bemerkbar. Unsere aktuelle Mannschaft ist mit der Formation der Hinserie nicht zu vergleichen.«
Vor allem die vergangenen beiden Spiele gingen deutlich verloren. Im Derby bei Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II geriet Ihre Mannschaft 1:5 unter die Räder, gegen die U 23 des FC Schalke 04 folgte ein 1:4!
Engels: »Wie gesagt: Uns fehlte in den letzten Wochen vor allem in der Defensive ein Stück weit die Qualität. In der Hinserie hatten wir beispielsweise nach Standardsituationen nur ein Gegentor kassiert, nach der Winterpause waren es schon sechs. Vor allem in solchen Situationen fehlt uns ein Mann wie Roman Golobart mit seiner Körpergröße und Präsenz.«
Der Abstand auf die Abstiegsränge ist auf sieben Zähler geschrumpft. Wie groß ist die Gefahr, noch einmal in Bredouille zu geraten?
Engels: »Wir schauen nicht auf die Tabelle, sondern konzentrieren uns voll auf die verbleibenden sieben Spiele. Wir haben uns fest vorgenommen, noch mindestens zwei Siege zu holen. Das ist unser klares Ziel, um den Klassenverbleib unter Dach und Fach zu bringen. Und das werden wir auch schaffen.«
Was stimmt Sie für den Saisonendspurt optimistisch?
Engels: »Danilo Wiebe und André Wallenborn haben ihre Schambeinverletzungen überwunden und stehen mir wieder zur Verfügung. Das sind schon wertvolle Verstärkungen, die auch den Konkurrenzkampf fördern. Außerdem haben wir die Osterpause zu zwei Testspielen gegen Landesligisten genutzt. Die Erfolgserlebnisse beim 5:0 gegen den TuS Mondorf und beim 6:1 gegen den FV Bad Honnef haben uns sicher gut getan.
Einige Profi-Klubs haben ihre zweiten Mannschaft bereits aufgelöst oder jetzt ihre Abmeldung zum Saisonende angekündigt. War das beim »Effzeh« nie ein Thema?
Engels: »Nein. Schließlich haben wir gute Erfahrungen mit unserer U 21 gemacht. Eine Reihe von Spielern, die bei uns jetzt zum Bundesligakader gehören oder den Sprung zu anderen Profivereinen geschafft haben, sind bei uns den Umweg über die zweite Mannschaft gegangen und haben von diesen Erfahrungen profitiert. Außerdem ist die Regionalliga für uns eine wichtige Plattform, damit junge Lizenzspieler oder Rekonvaleszenten Spielpraxis sammeln können. Ligapartien mit einem echten Wettkampfcharakter bringen den Jungs aus unserer Sicht wesentlich mehr als mögliche Freundschaftsspiele.«
Wie weit sind die Planungen für die neue Saison fortgeschritten?
Engels: »Die Gespräche laufen. Zahlreiche Spieler aus dem bisherigen Kader werden bei uns bleiben, einige vielversprechende U 19-Talente rücken in unseren Kader auf. Sicherlich wird uns der eine oder andere Akteur auch verlassen, das ist völlig normal. Einen riesigen personellen Umbruch wird es aber wohl nicht geben.«
Jetzt steht das Spiel an der Verler Poststraße an. Wie bewerten Sie die Ausgangslage?
Engels: »Der SC Verl mischt nicht von ungefähr in der Spitzengruppe der Liga mit. Wir gehen als Außenseiter in die Partie.