Hatten vor der Begegnung noch alle mit einem Spiel auf Augenhöhe gerechnet, musste man nach Ende der 90 Minuten feststellen, dass Verl die Nase klar vorn gehabt hatte und sich als moralischer Sieger auf den Rückweg zur Poststraße machen konnte.
Während Ali Beckstedde vor der Partie mit einer echten Überraschung aufwartete, indem er alle drei Winterzugänge zunächst auf der Bank ließ, sorgte das Verler Trainerteam mit einer wohlüberlegten und geschickten taktischen Ausrichtung von Beginn an dafür, dass der SCV das Derby im Griff hatte. Aus einem disziplinierten 4-1-4-1 sorgten die Gäste ständig für Gefahr. Mehrere Male brannte es in der ersten Hälfte lichterloh vor dem Kasten von SCW-Keeper Marcel Hölscher. Die Gastgeber hatten ihre gefährlichste Szene, als Schiedsrichter Dr. Lennart Brüggemann ein Foulspiel der Hausherren im Mittelfeld laufen ließ und Julian Stöckner anschließend im letzten Moment die Kugel vorm Tor von Robin Brüseke gerade noch abwehren konnte (41.). Der erste Spielabschnitt ging klar an die Golombek-Elf. Eine Zwei-Tore-Führung wäre bei konsequenter Chancenauswertung die logische Konsequenz gewesen.
Nach dem Seitenwechsel in etwa das gleiche Bild, wenn vielleicht auch nicht mehr so glasklar. Bezeichnend für die Verler Überlegenheit war die 49. Minute. Batarilo weiß sich nicht anders zu helfen und flext Viktor Maier in der Nähe der Mittellinie völlig unnötig von hinten um. Der Unparteiische entscheidet sich allerdings für Gelb und nicht für Rot. Was dann folgt, kann kurz beschrieben werden. Wie aus heiterem Himmel erzielt Wiedenbück die Führung (77.). Oliver Zech flankt auf Pierre Merkel, der legt auf Gökhan Lekesiz ab, und dessen 20-Meter-Knaller landet im Netz, auch weil wir nur zugucken.
Im gefühlten Gegenzug kommt dann ein erkämpfter Ball von Patrick Choroba zu Yannick Geisler. Der Sechser spielt die Kugel durch die Schnittstelle halbrechts auf Daniel Schaal und der belohnt sich mit dem vielumjubelten und mehr als verdienten Ausgleichstreffer für seine gute Leistung an diesem Freitag (79.). Zu mehr reichte es letzten Endes für den SPORTCLUB nicht mehr, auch wenn die Schlussminuten in Überzahl gespielt werden konnten, weil Batarilo, nach abermaligem Foulspiel, konsequenterweise noch die Gelbrote zu sehen bekam.
Hervenogi Unzola musste wegen einer Muskelverletzung am linken Oberschenkel schon in der zehnten Minute ausgewechselt werden. Für ihn kam Gianluca Marzullo.
Brüseke – Choroba, Schmidt, Stöckner, Unzola (10. Marzullo) – Schaal, Geisler (82. Veselinovic), Strifler, Schröder, Kaminski – Maier.
Das Video zum Spiel:
SC Wiedenbrück
Sportclub Verl
Regionalliga West · 21. Spieltag