Es wird sicher kein alltägliches Spiel, wenn der SC Verl am Samstag um 14 Uhr erstmals beim Aufsteiger SV Straelen antritt. Es dürfte sogar einiger Medienrummel bei dem Dorfverein am Niederrhein herrschen, ist das doch der klassenhöchste Fußballverein in Deutschland, in dem seit Montag mit Inka Grings eine Frau auf dem Trainerstuhl sitzt.
„Straelen hat einen neuen Trainer, ob das ein Mann oder eine Frau ist, spielt für uns überhaupt keine Rolle“, stellt Guerino Capretti klar. Für den Trainer des SC Verl ist entscheidend, dass der neue Chef auf der Bank dem Gastgeber neue Impulse gegeben hat. Schließlich ist Inka Grings Fußballlehrerin und hat die gleiche Ausbildung genossen wie ihre männlichen Kollegen.
„Von den ganzen äußeren Umständen dürfen wir uns nicht irritieren lassen, müssen die ausblenden. Sobald das Spiel angepfiffen ist, müssen wir einfach auf dem Platz präsent sein“, macht er deutlich. Zumal der SV Straelen nicht nur einen neuen Chef auf der Bank hat, sondern ohnehin mit viel individueller Qualität ausgestattet ist. In den Reihen der Gastgeber stehen einige Kicker, die bereits Erfahrung in der 2. oder 3. Liga gesammelt haben. Nicht umsonst rangierte der Dorfverein am Ende der Hinrunde auf Platz 11 einen Platz vor dem SPORTCLUB.
„Der Trainerwechsel macht für uns die Aufgabe nicht leichter“, gesteht „Rino“ Capretti, „die aufgebotenen Spieler werden sich von ihrer besten Seite zeigen wollen.“ Das wird allerdings auch beim SC Verl so sein, ist er überzeugt, erst recht nach der Darbietung zuletzt in Bonn, wo nahezu alle Verler meilenweit von ihrer Normalform entfernt waren. „Wir wollen in Straelen von Anfang an unseren Fußball spielen“, habe die Elf aus den Fehlern und Nachlässigkeiten von Bonn gelernt.
Allerdings steht Capretti nicht der komplette Kader zur Verfügung. Neben den immer noch nicht einsatzfähigen Jonas Acquistapace und Basti Müller wird auch Anton Heinz ausfallen. In Bonn nach einer halben Stunde eingewechselt, knallte er noch vor der Pause heftig auf die Schulter. Wacker biss er die Zähne zusammen und hielt tatsächlich bis kurz vor Ende durch, ehe er um seine Auswechslung bat. Schultereckgelenks-Sprengung lautet die Diagnose, mit der er zunächst nicht einsatzfähig ist. Dennoch ist der Kader groß genug und bietet ausreichend Qualität, um in Straelen zu bestehen. Und schließlich sagt Capretti: „Ich bin überzeugt, dass wir in Straelen ein anderes Gesicht zeigen als zuletzt in Bonn.“
SV 19 Straelen
Sportclub Verl
Regionalliga West · 28. Spieltag