Mit einem 1:1 (1:0) trennten sich Viktoria Köln und der SC Verl. Damit verdarb der SPORTCLUB, der nach einer Umstellung in der Mitte der ersten Hälfte auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer agierte, der Viktoria die vorzeitige Meisterfeier.
Mit Daniel Mikic und Dardan Karimani musste Guerino Capretti neben den Langzeitverletzten gleich auf zwei erfahrene Spieler verzichten. Dafür stand Anton Heinz nach seiner Verletzung wieder auf dem linken Flügel in der Startelf. Doch zunächst ging der Plan, Kölner Ballstafetten in der eigenen Hälfte zu vermeiden, nicht auf. „Wir wollten eigentlich schnell den Ball in unserer Hälfte durch kompakte Abwehrreihen erobern und kontern“, gestand Capretti.
Mit tiefgestaffelten Abwehrreihen gelang das zunächst nicht, Köln erarbeitete sich immer wieder Möglichkeiten. Die größte Chance der Viktoria in der Anfangsphase vereitelte Robin Brüseke, als er nach einem Konter im Eins-gegen-Eins gegen Kevin Holzweiler stark parierte. Auch Aygün Yildirim schoss einmal scharf flach auf das Kölner Gehäuse und nötigte Keeper Sebastian Patzler zu einer Fußabwehr. Doch in der Summe war Köln die klar gefährlichere Mannschaft.
Nach gut der Hälfte der ersten Halbzeit stellte Capretti um, schob den Defensiv-Verbund weiter nach vorne, ließ früher attackieren. „Wir sind bereits in der Kölner Hälfte draufgegangen, haben die Innenverteidiger mehr unter Druck gesetzt und mehr zu langen Bällen genötigt“, erklärte der Trainer. „Dadurch kamen wir besser ins Spiel und waren von da an gut drin.“
Die Kölner Führung fiel zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt kurz vor dem Pausenpfiff. Eine Ecke von rechts konnte Stefano Maier mit einem wuchtigen Kopfball aus gut elf Metern genau im oberen rechten Winkel platzieren - keine Chance für „Brü“ (45.). Damit ging der Favorit nicht ganz unverdient mit einer Führung im Rücken in die Halbzeit.
Zu allem Überfluss blieb Brüseke zur Pause mit muskulären Beschwerden in der Kabine; Luis Klante stand nun zwischen den Pfosten. Doch war dem SPORTCLUB anzumerken, dass er unbedingt die Fortsetzung der jüngsten Pleiten-Serie verhindern wollte. „Wir hatten uns fest vorgenommen, in der zweiten Hälfte mit noch etwas mehr Risiko nach vorne zu spielen, Viktoria noch früher anzugreifen“, verriet „Rino“ Capretti später.
Der Plan ging auf. Zwar gab es nur einige wenige Chancen für den SPORTCLUB, aber auch die Viktoria kam zunächst nicht mehr wirklich gefährlich vor das Verler Tor. Zweimal sorgte Heinz mit Freistößen von links für etwas Gefahr, doch einmal knapp daneben, das andere Mal war Patzler zur Stelle. Ein Angriff über rechts brachte schließlich Erfolg. Nico Hecker hatte sich fein durchgesetzt, passte auf den am Sechzehner lauernden Yildirim, der einfach draufhielt. Der Schuss wurde noch leicht abgefälscht und erwischte Patzler auf dem falschen Fuß – 1:1 (71.).
Beide Mannschaften änderten ihre Spielweise nicht, wollten den „Dreier“, doch sowohl Patzler als auch Klante waren zur Stelle, wenn tatsächlich mal Gefahr für das Tor drohte. In den letzten Sekunden der dreiminütigen Nachspielzeit hätte Yildirim tatsächlich fast den Siegtreffer erzielt, vergab aber die letzte Chance des Spiels. „Letztlich ist es, denke ich, eine gerechte Punkteteilung“, meinte Guerino Capretti. Kommenden Samstag erwartet der SPORTCLUB zum letzten Heimspiel die SG Wattenscheid 09.
Köln: Patzler – Gottschling, Willers, S. Maier, Lang – Backszat, Saghiri, Handle (81. Koronkiewicz), Wunderlich – Kreyer (61. Bunjaku), Holzweiler (81. Eichmeier).
Verl: Brüseke (46. Klante) – Schmik, Stöckner, Schöppner, Sansar – Schröder, Liehr, Hecker, B. Müller (72. Brosowski), Heinz (76. Kurzen) – Yildirim.
Tore: 1:0 S. Maier (45.), 1:1 Yildirim (71.)
Gelbe Karten: Willers, S. Maier, Lang – Yildirim, Hecker
Viktoria Köln
Sportclub Verl
Regionalliga West · 32. Spieltag