Dank eines torlosen Remis beim regionalen Rivalen SC Wiedenbrück eroberte der SPORTCLUB nicht nur einen weiteren wichtigen Punkt, sondern schraubte seine Serie auf neun Spiele ohne Niederlage in der Regionalliga West in die Höhe. Basis des Erfolges war wieder die ausgezeichnete Defensivarbeit. Mit bislang 16 Gegentreffern, davon 13 aus den ersten sechs Ligaspielen, stellt der SC Verl längst die zweitbeste Defensive der Liga.
„Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel, ein gutes Derby beider Teams“, analysierte Verls Trainer Guerino Capretti die Partie; „in der ersten Hälfte hatten wir etwas mehr Ballbesitz, uns einige Chancen erspielt und hatten ein Chancenplus.“ Patrick Kurzen wurde von Wiedenbrücks Keeper angeschossen, doch der Ball trudelte knapp am Gehäuse vorbei (3.), Jan Lukas Liehr zog von der Strafraumgrenze knapp übers Tor ab (9.), SCW-Keeper Hölscher rettet gegen Kurzen (10.), Viktor Maier schießt vorbei (14.). Allein in der Anfangs-Viertelstunde hätte der SC Verl mit etwas Glück in Führung gehen müssen.
Erst allmählich konnte sich der Gastgeber befreien und sorgte nach und nach für ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis auf dem Platz. Daniel Brinkman nötigte Robin Brüseke mit einem platzierten Freistoß (15.) genauso zu einer Glanztat wie Aygün Yilderim, Mittelstürmer der Gastgeber, mit einem Schuss aus zwölf Metern aus der Drehung (30.). Dem Torjubel am nächsten kam allerdings der SC Verl, als Mehmet Kurt aus zwölf Metern flach ins untere Eck abzog, doch Hölscher drehte mit Glanzparade den Ball noch um den Pfosten (43.).
Aus der Pause kam der Gastgeber deutlich stärker und setzte Verl gleich mächtig unter Druck. „Da haben sie ihre Qualität gezeigt“, gestand Capretti, dass die zweite Hälfte von Wiedenbrück dominiert wurde. Doch die Defensive des SPORTCLUBs hielt dem Druck stand. Und auch wenn das Chancenplus nun bei Wiedenbrück lag: „Wir hatten auch ein paar Szenen in der zweiten Hälfte.“ Dabei mag Capretti an den Schuss von Zlatko Muhovic gedacht haben, der aus 20 Metern knapp am Kasten vorbeistrich (70.). Oder auch an die Aktionen von Matthias Haeder, der nach seiner Einwechslung gleich prächtig ins Spiel fand. Oder auch an den wuchtigen Kopfball von Julian Stöckner nach einer Ecke, der knapp am Tor vorbeiging.
Aber auch die Hausherren hatten noch einige Hochkaräter. Den dicksten versiebte der sonst so treffsichere Yilderim, der den Ball bei einer sogenannten Hundertprozentigen über das Tor in den Nachthimmel jagte. „Ich denke, der Punkt geht für beide Teams okay“, meinte Capretti. Die Mannschaft scheint mittlerweile seine Idee, Fußball zu spielen, nicht nur verstanden zu haben, sondern auch weitestgehend richtig umzusetzen.
Dabei kommt der defensiven Ordnung enorme Bedeutung zu. Dass die zuletzt passte, belegen nur drei Gegentreffer aus den letzten neun (!) Ligaspielen. „Und dann ist noch das richtige Umschalten wichtig“, so „Rino“. Und so schafft es der SC Verl mittlerweile nicht nur, mit kampfbetontem und aggressivem, attraktivem Fußball zu begeistern, sondern hält auch den eigenen Kasten sauber. Am kommenden Freitag um 19 Uhr erwartet den SPORTCLUB diesbezüglich allerdings eine besondere Herausforderung, denn dann gastiert mit dem SV Rödinghausen der bislang treffsicherste Sturm in der SPORTCLUB Arena.
SC Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer, Büyüksakarya, Twyrdy, Wolf – Maier (79. Merkel), Batarilo-Cerdic, Zech, Geisler – Yildirim, Brinkmann (65. Celik)
SC Verl: Brüseke – Choroba, J. Schmidt, Stöckner, Sansar – B. Müller, Kurt – Kurzen (85. Schaal), Liehr (68. Haeder), Muhovic – Maier (90. Özkara).
Gelbe Karten: Batarilo-Cerdic, Yildirim, Twyrdy – J. Schmidt
SC Wiedenbrück
Sportclub Verl
Regionalliga West · 16. Spieltag