Viel erreicht und noch viel zu tun

Viel erreicht und noch viel zu tun

12.12.2022

Jahreshauptversammlung des Sportclub Verl - Hubert Maasmeier seit 75 Jahren Mitglied

Auch drei Jahre nach dem Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs ist der Sportclub Verl gemäß des eigenen Slogans immer noch mächtig  „VERLiebt in Liga 3.“. Mit aller Macht und allen ihnen zur Verfügung stehenden Kräften setzen Vorstand, Aufsichtsrat, Profimannschaft, Geschäftsstellenmitarbeiter, Fans und alle übrigen dem Club nahestehenden Personen derzeit alles daran, eine von Raimund Bertels vor vier Jahren geäußerte Vision Realität werden zu lassen. Das 100-jährige Vereinsjubiläum 2024 möchte der Vorstand Sport, Profiabteilung, der aus 30 Jugendmannschaften mit 500 Kindern bestehende Nachwuchs, die 1.245 Vereinsmitglieder und alle Schwarz-Weißen Anhänger in ihrer im Umbau befindlichen Sportclub Arena  in der 3. Liga richtig groß feiern.

Mit Platz 12  in der Hinrunde hat das Team von Mitch Kniat bereits die Basis der Festivitäten gelegt. Auch außerhalb des Rasenvierecks hat der mit weitem Abstand erfolgreichste Club des Kreises „deutlich an Strahlkraft" gewonnen, wie Marketing-Vorstand Mario Lüke am Sonntag im Rahmen der Mitgliederversammlung im ViP-Raum 1924 der Arena unterstrich. Dank zahlreicher Fernsehübertragung bei Magenta TV (rund 50.000 Zuschauer), in den 3. Programmen (200.000 Zuschauer) oder in der Sportschau (bis zu vier Millionen Zuschauer) „kennt jeder, der in Deutschland etwas mit Fußball zu tun hat, mittlerweile den SC Verl“, betonte der Marketing-Experte voller Stolz. Die steigende Bekanntheit machte sich auch gleich in Mehreinnahmen bemerkbar. Gegenüber der Serie 20/21 stiegen die Sponsoreneinnahmen in der abgelaufenen Serie 21/22 um stolze 800.000 Euro auf 2,9 Millionen. In der Serie 22/23 gewährten die Geldgeber der Führungsriege einen Vertrauensvorschuss in Höhe von 3,3 Millionen Euro.

„Den Verein da zu positionieren, wir er jetzt steht, bedeutet jede Menge Arbeit“, gewährte Lüke den gut 50 Anwesenden ungewohnte Einblicke in das sechs Stunden vor einem Heimspiel beginnenden, umfangreichen Anforderungskatalog „Profi-Fußball“. In Vertretung des erkrankten Raimund Bertels übernahm der langjährige Stadionsprecher auch den Überblick auf das sportliche Geschehen. Er startete mit einem Zitat des Online-Portals Liga 3, das zugleich den Respekt vor den bisherigen Leistungen als auch den Underdog-Faktor des Vereins mit dem kleinsten Etat der Liga ausdrückte : „Verl in Liga 3, das heißt Leben am Limit. Und darum steht hier die immergleiche Prognose, dass die Westfalen unter normalen Bedingungen absteigen müssten. Warten wir mal ab, wie sie uns in diesem Jahr das Gegenteil beweisen“. Das Sprachrohr des Vorstandes verschwieg auch die Schattenseite des Erfolges nicht. Im Umfeld gäbe es unter den nicht organisierten Fans „einzelne Gruppierungen, von denen ein latentes Gewaltrisiko ausgeht“. Wie der langjährige 2. Vorsitzende Hans Katzwinkel erklärte, koste jeder Pyrowurf den Verein 350 Euro Ordnungsgeld. Im abgelaufenen Jahr sei „eine hohe vierstellige Summe“ Strafgelder fällig gewesen.

Viel erfreulichere Zahlen präsentierte Finanzchef Frank Neitzel. Die Einnahmen in der Serie 2021/2022 steigerten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,05 Millionen Euro von 4.028 Millionen auf 5.078 Millionen Euro. Da aber auch die Ausgabeseite von 3.994 Millionen (20/21) 5.055 Millionen stieg betrug der Jahresüberschuss 24.000 Euro. Das Fazit des in Doppelfunktion gefragten Jugendgeschäftsführers fiel dementsprechend zufrieden aus : „Der SC Verl ist auf gesundem Niveau aufgestellt.“ Der DFB  testierte den Schwarz-Weißen deshalb für 22/23 ohne Probleme die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Mit seinem positiven Jahresabschluss ist der Sport-Club überdies nur einer von acht 3. Liga-Clubs mit schwarzen Zahlen.

Frohe Kunde hatte auch Andre Theilmeier parat. Obwohl der Sprecher des Verwaltungsrates auf Nachfrage einräumte, die finale Baugenehmigung sei „noch nicht erteilt“, fiel der Bericht zum Stand der Umbauarbeiten am Stadion positiv aus. Die Arbeiten an Drainage und Rasenheizung seien abgeschlossen, die Rasenschicht werde bei besserem Wetter verlegt, der Umbau der Westtribüne sei gestartet, viele Unterlagen eingereicht. Das Problem seien derzeit die Vielzahl an Gutachten. Das 125-seitige Brandgutachten sei erstellt, das Flutlichtgutachten soll in dieser Woche folgen. Lediglich das „Lärm- und Schallschutzgutachten“ sei noch nicht fertig. Theilmeier räumte dies auch ein: „Das Bauen im Bestand ist komplex und umfangreich". Vielleicht sei man einigen „in einigen Punkten etwas zu blauäugig gewesen“. Ob der Sportclub, wie vom Aufsichtsratsvorsitzendem bei der Sponsorenveranstaltung im Oktober erhofft, „vielleicht Ende März“ seine Premiere im neuen Schmuckkästchen feiern könne, sei derzeit offen. Andre Theilmeier: „Bei acht Wochen Frost wird es vermutlich schwer. Unser Ziel ist es, noch ein paar Spiele hier austragen zu können. Aber versprechen kann das keiner“.

Abgepfiffen wurde die Mitgliederversammlung nach fast exakt 90 Minuten von vier Ehrungen. Udo Dingerdissen und Lothar Meyer erhielten die Verdienstnadel für 20-jährige Vereinstreue; Lars Brandner die Goldene Nadel für 40 Jahre. Hubert Maasmeier bekam für das seltene 75-jährige Jubiläum von Hans Katzwinkel und Mario Lüke seine eigens hergestellte Verdiensturkunde überreicht.  

(Von Jens Dünhölter - Text und Fotos)

Cookie-Hinweis

Diese Website verwendet Cookies gemäß unserer Datenschutzerklärung, um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Weitere Details zur Nutzung und Deaktivierung von Cookies erfahren Sie hier.

Einverstanden

Cookie-Informationen

Diese Internetseite verwendet Cookies, um die Nutzererfahrung zu verbessern und den Benutzern bestimmte Dienste und Funktionen bereitzustellen. Es werden keine der so gesammelten Daten genutzt, um Sie zu identifizieren oder zu kontaktieren.

Cookies sind kleine Dateien, die lokal auf Ihrem Computer gespeichert werden. Diese Dateien können keinen Schaden an Ihrem Computer anrichten.

Besuchen Sie die Internetseite des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, um mehr über Cookies und lokalen Speicher zu erfahren.

Wenn Sie keine Cookies durch diese Website speichern lassen möchten, können Sie dies direkt in Ihrem Browser einstellen. Wie dies für Ihren Brwoser funktioniert, erfahren Sie bei Klick auf den jeweiligen, nachfolgenden Button.