Mit seinen Tempodribblings, Toren und Assists bereitete Berkan Taz in der vergangenen Saison so manchem gegnerischen Abwehrspieler Kopfschmerzen und gehörte mit seinen sieben Scorerpunkten zu den auffälligsten Offensivspielern des Sportclubs. Diese Fähigkeiten blieben auch dem BVB nicht verborgen, der den 22-Jährigen für sein Nachwuchsteam verpflichtete. Wir haben mit Berkan über die Parallelen und Unterschiede zwischen dem Sportclub und dem BVB II, seine Ziele und seine Zeit in Verl gesprochen.
Berkan, nach deinem Abschied im Sommer kommt es für dich bald zum Wiedersehen mit dem Sportclub. Wie sehr freust du dich auf deine Rückkehr und mit welchem deiner ehemaligen Mitspieler stehst du noch in Kontakt?
Berkan Taz: „Ich freue mich auf jeden Fall sehr die Jungs wiederzusehen, schließlich ist es schon einige Zeit her. Regelmäßig Kontakt habe ich unter anderem noch zu Kasim Rabihic.“
Ähnlich wie in der vergangenen Saison spielst du bei einem Aufsteiger mit einer jungen, talentierten Mannschaft. Was sind die Parallelen zum Sportclub und wo gibt es dennoch Unterschiede?
Berkan Taz: „Unterschiede sind definitiv die Möglichkeiten hier beim BVB, das fängt allein schon beim Trainings - gelände an und hört bei der allgemeinen Struktur auf. Hier ist einfach alles eine Nummer größer. Die Ähnlichkeit zum Sportclub ist auf jeden Fall die Art und Weise wie beide Mannschaften Fußball spielen wollen. Es werden nicht unnötig Bälle weggeschlagen, sondern immer eine spielerische Lösung gesucht.“
Der BVB-Nachwuchs gilt als hervorragende Talent - schmiede und hat schon einige spätere Bundesligaprofis hervorgebracht. Hat diese Tatsache bei deinem Wechsel eine Rolle gespielt?
Berkan Taz: „Auf jeden Fall, weil ich glaube, dass man als junger Spieler hier einfach eine größere Plattform hat, um sich zu zeigen.“
Du gehörst zu denjenigen Spielern, die sich in der Vorbereitung und bei Testspielen bereits bei den Profis zeigen durften. Beschreib uns mal dieses Gefühl, Teil von einem der Top-Vereine Deutschlands zu sein.
Berkan Taz: „In dem Moment war es auf jeden Fall mehr Vorfreude als Nervosität, im Training oder bei Spielen dieser Mannschaft, die eine riesige Qualität hat, dabei zu sein. Allein die Schnelligkeit und Intensität sind noch - mal ganz anders als zum Beispiel in der 3. Liga. Daher muss man immer topfit und hellwach sein.“
Versucht man sich als junger Spieler etwas von den gestandenen Bundesliga-Profis und Nationalspielern abzuschauen?
Berkan Taz: „Natürlich schaut man sich bestimmte Spieler ganz genau an – wie zum Beispiel einen Marco Reus, der ja auch auf der 10 spielt. Wie er sich bewegt und Situationen antizipiert, davon kann man als junger Profi eine Menge lernen.“
Kommen wir zur aktuellen Situation: Nach dem starken Saisonstart gab es auch drei Niederlagen gegen Eintracht Braunschweig, Viktoria Köln und Viktoria Berlin. Wie geht eure junge Mannschaft mit den ersten Rückschlägen in dieser Saison um und wie soll der Schalter wieder umgelegt werden?
Berkan Taz: „Wenn man sich speziell die jüngsten Spiele anschaut, waren wir nicht unbedingt die schlechtere Mannschaft. Es haben aber jeweils ein paar Prozent gefehlt, sei es, dass wir besser verteidigen oder effizienter vor dem Tor sind. Wenn wir diese Dinge wieder verbessern, werden wir auch wieder Spiele gewinnen und Punkte einfahren.“
Auch der Sportclub musste im ersten Drittel der Saison schon einige Rückschläge einstecken. Wie genau verfolgst du den Weg deines Ex-Clubs und was traust du dem Team in dieser Saison zu?
Berkan Taz: „Auf jeden Fall verfolge ich den Weg des Sportclubs und schaue mir – immer, wenn es die Zeit zulässt – Spiele oder Highlights der Mannschaft an. Auch wenn es zuletzt nicht so gut lief, spielt die Mannschaft einen geilen Fußball, deswegen traue ich ihnen auch noch einiges zu. Speziell in der Rückrunde werden sie punktemäßig bestimmt nochmal nachlegen.“
Lass uns zum Abschluss etwas in die Zukunft blicken. Vervollständige doch mal folgenden Satz: In fünf Jahren spielt Berkan Taz…
Berkan Taz: „1. Bundesliga und Champions League (lacht).“