Das einzigartige Sportclub-Jahr 2020

Das einzigartige Sportclub-Jahr 2020

Die Erste 28.12.2020

Kampf, Leidenschaft, Freudentränen, Pokalsensationen und Profifußball – unser Jahresrückblick

Das Jahr 2020 – für unseren Sportclub war es das wohl erfolgreichste aller Zeiten. Aber auch das verrückteste. Die Erfolge im DFB-Pokal mit dem umkämpften Achtelfinale in der Sportclub Arena, der Aufstieg in die 3. Liga nach zwei Relegationskrachern gegen Lok Leipzig, der starke Auftakt in den Profifußball – und dann noch die Corona-Pandemie. Wir blicken zurück auf die größten Erfolge, die unvergesslichsten Highlights und die emotionalsten Momente des Sportclub-Jahres 2020.

 

Der Pokalschreck aus dem „gallischen Dorfe“

„Verl? Keine Ahnung, wo das ist. Aber tollen Fußball spielen sie da“. Spätestens nach dem 2:1-Erfolg gegen Bundesligist FC Augsburg wusste aber auch der letzte Fußballfan in Hintertupfingen, wozu der Sportclub im Stande war. Unvergessen der Sieg im Elfmeterschießen gegen Holstein Kiel. Brüseke hält, Schöppner trifft, und die Poststraße rastet völlig aus. Dann dieser eiskalte Abend im Februar! DFB-Pokal-Achtelfinale: Verl gegen Union Berlin. Der Regionalligist mitten im Rampenlicht. Fernsehteams schwirren schon Tage vorher um die Sportclub Arena herum. Schon vorher reist der Sportclub mit einer großen Delegation zur Pokalauslosung und ist live dabei, als feststeht: Der Traditionsklub aus Köpenick kommt nach Verl. 5153 Zuschauer sind dabei, verwandeln das Stadion in ein Tollhaus. 35 Meter hohe Flutlichtmasten werden eigens nach Verl gebracht, um die Sportclub Arena fernsehkonform auszuleuchten. Am Ende verliert unser Team knapp mit 0:1 nach einem Sonntagsschuss von Unions Robert Andrich, die Enttäuschung ist aber schnell verflogen. Schließlich hat der Sportclub noch höhere Ziele.

 

Die Pandemie

Das DFB-Pokalspiel gegen Union Berlin sollte das vorerst letzte große Spiel an der Poststraße bleiben. Corona wütet, Deutschland im Lockdown, von heute auf morgen kein Fußball mehr. Je länger die Pause dauert, umso mehr Fragen stellen sich: Werden die Spiele noch nachgeholt? Wird die Saison abgebrochen? Wer steigt auf? Hinter den Kulissen wird beim Sportclub weitergeschuftet. OWL-Nachbar SV Rödinghausen hat als Tabellenführer der Regionalliga West keinen Antrag auf die 3. Liga gestellt. Ist das die Chance, von der der Sportclub schon lange träumt? Der Traum vom Profifußball zum 100jährigen im Jahr 2024? Warum soll er sich nicht einfach schon ein bisschen früher erfüllen…?!

 

Kaltstart in Richtung 3. Liga

Auf einmal ist die 3. Liga zum Greifen nah. Nach mehr als drei Monaten Zwangspause ist klar: Der Sportclub spielt die Relegation gegen Lok Leipzig. Die Mannschaft muss in Quarantäne, Trainer Rino Capretti hat nur ein paar Tage Zeit, die Jungs wieder in die Spur zu bringen. In Sachsen wartet der Meister der Regionalliga Nordost, der früh in Führung geht, Patrick Schikowski gleicht mit dem Halbzeitpfiff aber aus. Kurz vor Schluss führt Leipzig mit 2:1, als sich Torwart Fabian Guderitz den Ball selbst reinwirft. Mit einem Unentschieden im Gepäck fährt der Sportclub zurück nach Verl, ohne zu wissen, wo er ein paar Tage später das Rückspiel bestreiten soll. Daheim im Kreis Gütersloh ist nämlich schon wieder „Lockdown“ angesagt. Am Ende wird es die Bielefelder Schüco Arena, wo der Sportclub am 30. Juni 2020 Geschichte schreibt. 0:1 zur Pause, Ron Schallenberg mit dem 1:1. Abpfiff, Freudentaumel, die Mannschaft und alle, die am Erfolg mitgewirkt haben, fallen sich in die Arme. Der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte ist perfekt, und von nun an sind wir VERLiebt in Liga 3. Wahnsinn!

Auf geht’s in den Profifußball

Am 1. August beginnt an der Poststraße eine neue Zeitrechnung. Erstmals bereitet sich eine Verler Mannschaft auf die 3. Liga vor. Ron Schallenberg (Paderborn) und Jan Schöppner (Heidenheim) zieht es in die 2. Bundesliga. Der Sportclub bastelt sich ein Team mit vielen erfolgshungrigen Youngstern und erfahrenen Spielern und startet mit dem kleinsten Etat in den Profifußball. Dass die Mischung passt, zeigt sich schon in der Vorbereitung beim 5:4-Sieg beim FC Schalke 04. Auch gegen Arminia Bielefeld, Eindhoven, Osnabrück oder Norwich kann der Sportclub mithalten. Zum Auftakt in die 3. Liga holt der Sportclub ein 0:0 bei Wehen Wiesbaden und setzt dann im ersten Heimspiel Ende September ein dickes Ausrufezeichen! 3:0 gegen Meister Bayern II in der Sportclub Arena – 1000 Zuschauer trauen zeitweise ihren Augen nicht und lassen die Jungs hochleben.

Die 3. Liga – alles ist anders…

…und das nicht nur, weil der Sportclub es nun in jedem Spiel mit echten Kalibern zu tun bekommt. Insgesamt wird das Team in dieser Saison rund 15.000 Kilometer mit dem Mannschaftsbus durch Deutschland fahren. Nur die Spiele bei Viktoria Köln, dem MSV Duisburg, KFC Uerdingen und SV Meppen wird der Sportclub ohne Übernachtung absolvieren. Das gesamte Team muss alle paar Tage zum Corona-Test und bleibt selbst nicht von dem Virus verschont. Zwei Spiele gegen Zwickau und Unterhaching müssen ausfallen – zwei Wochen Zwangspause ohne Mannschaftstraining. Dreimal muss der Sportclub in die Paderborner Benteler Arena ausweichen und alle Partien werden als „Geisterspiele“ ausgetragen. Doch Trainer Rino Capretti betont immer wieder: „Wir sind froh über jedes Spiel, dass wir in dieser 3. Liga machen dürfen. Und wir wollen in jedem Spiel alles geben, um uns drei Punkte zu schnappen.“ Sieben Mal ist das bisher gelungen. Besonders furios: Das 2:1 in Saarbrücken (zu dem Zeitpunkt Tabellenführer) oder das 4:0 beim MSV Duisburg. Bester Torschütze ist Zlatko Janjic, doch bei uns ist das Team der Star. Zu Weihnachten steht der Sportclub auf Platz 7 mit 24 Punkten. Am 8. Januar steigt bereits das nächste Spiel bei Waldhof Mannheim. Und da soll‘s mit Vollgas-Fußball wieder einen „Dreier“ geben!

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