Wieder nur ein 0:0
Spielbericht vom 4. Januar 2015
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Mit dem Spiel gegen die noch sieglosen Siegener Sportfreunde wollte der SPORTCLUB eine erfolgreiche »englische Woche« einläuten. Am Ende stand aber die Einsicht, dass es gar nicht so einfach ist, das Spiel selbst zu machen und gegen einen kompakt und tief stehenden Gegner vor allem auch die nötigen Tore zu schießen.
Zugegeben, in der ersten Hälfte gab es nur drei hochprozentige Chancen, aber einmal verfehlte Simon Engelmann (5.) nur knapp, dann hätte Hamadi Al Ghaddioui (11./34.) sein Trefferkonto aber noch ausbauen müssen. Nach einem präzisen Abschlag von Sebastian Lange auf Fabian Großeschallau verstolperte er dessen Vorarbeit. Nach einem Doppelpass mit Simon Engelmann war er dann frei durch, hatte nur noch den Siegener Keeper vor sich. Statt sich eine Ecke auszusuchen und flach einzuschieben, versuchte er sich mit einem Schlenzer. Der ging zwar über den Torhüter hinweg, aber auch über die Querlatte.
Nicht nur Hamadi Al Ghaddioui fehlt derzeit das Selbstbewusstsein, um so abgebrüht die Tore zu erzielen wie in den ersten Begegnungen, als er mit vier Treffern in der Torjägerliste weit oben stand. Mit zunehmender Spielzeit und vielen kleinen Fehlern, war deutlich zu spüren, dass die Mannschaft unsicherer wurde. Es fehlt ein Erfolgserlebnis, und so wurde der Druck mit zunehmender Spieldauer immer größer.
Zu Beginn der zweiten Hälfte wurde allgemein der große Umschwung erwartet. Doch der blieb nach einem Flankenlauf von Simon Engelmann über den linken Flügel mit einer Vorlage für Hamadi Al Ghaddioui aber aus, weil dieser knapp verpasste. Die Begegnung verblasste mehr und mehr. Ein Ausrufezeichen setzte zunächst lediglich der Befreiungsschlag des Siegeners Schadeberg etwa von der Mittellinie aus, den Sebastian Lange noch so gerade über die Latte lenken konnte. Es folgten noch zwei mittelprächtige Möglichkeiten der Gäste durch Frisch (65.) und Möllering (74.), die für eine weitere Verunsicherung der Platzherren sorgten. Aber dann rafften sich die Golombek-Schützlinge doch noch zu einer starken Schluss-Viertelstunde auf. Da haben sie noch einmal alles gegeben, bissen die Zähne zusammen und fighteten bis zum Umfallen. Während die Siegener tief standen, ackerte unser Team mit einem mindestens um 30 Prozent höheren läuferischen Aufkommen. Jetzt ergaben sich, wie sooft in der laufenden Saison wieder eine Großzahl an hochprozentigen Chancen. Ein Kopfball von Marco Kaminski und ein Direktschuss von Manuel Rasp wurden abgeblockt bzw. vom Siegener Keeper mit glänzendem Reflex abgewehrt, Simon Engelmann und zweimal Robert Mainka scheiterten in den letzten Minuten ebenfalls.
Am Ende stand erneut ein torloses Remis, das die meisten Verler Anhänger als Niederlage ausmachten. Es liest sich auch so an, denn schon morgen spricht niemand mehr davon, dass unser SPORTCLUB erneut an der mangelnden Effektivität gescheitert ist.
Aber schon am Dienstag steht die nächste Begegnung an. Abermals gegen eine noch sieglose Mannschaft, allerdings auswärts. In Wattenscheid muss endlich wieder ein Sieg her. Realisten haben sieben Punkte in dieser »englischen Woche« erwartet. Die sind noch immer möglich.
Gästetrainer Matthias Hagner: »Mit unserer spielerischen Leistung und dem Offensivspiel war ich nicht zufrieden. Am Ende hat uns unser Torwart das Unentschieden gerettet. Bei einer Niederlage hätten wir uns nicht beschweren können. Aber wir befinden uns noch im Aufbau. 52 Prozent unseres früheren Etats wurde gestrichen. Gleichzeitig mussten wir 18 neue Leute aufbauen. Für uns geht es nur um den Klassenerhalt.«
Andreas Golombek: »Wir sind alle enttäuscht, dass es wieder nur zu einem Punkt gereicht hat. In der ersten Hälfte haben wir uns zu wenig Chancen erarbeitet. Wir haben Probleme mit tief stehenden Mannschaften, wenn wir das Spiel machen müssen. Dazu kam eine gewisse Verunsicherung. In der Schlussphase hatten wir aber noch etliche gute Gelegenheiten, um den verdienten Dreier einzufahren. Der SiegenerTorwart hat sensationell gehalten. Und unser Team hat hervorragend gekämpft. Ich werde sie daher jetzt sicher nicht zerreißen.