„Und das ist ja auch unsere wichtigste Aufgabe, junge Fußballer an die erste Mannschaft heranzuführen“, erklärte Michael Volmari. Weil „im neuen Kader trotz des großen Umbruchs wieder viel Potenzial steckt“, schaute der Nachwuchsleiter des SC Verl zuversichtlich auf die zweite Spielzeit seiner U21 in Liga 5. „Obwohl wir mit einem im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Budget auskommen müssen und man diese Oberliga nie unterschätzen darf, sollten wir erneut eine gute Rolle spielen können.“ Wichtig ist für Volmari ein guter Start. „Denn sonst geht es auch hier nur noch um Punkte und nicht mehr um Ausbildung.“
Für Czapp, der nach 19 Abgängen vom letztjährigen Kader lediglich elf Spieler übrig behalten hat, stand bei der Auswahl der (bislang 14) Zugänge „natürlich das Talent“ im Vordergrund. „Aber das ist nur die Basis. Genauso wichtig ist die Mentalität der Jungs. Sie müssen die Bereitschaft haben, hart zu arbeiten“, ergänzte der Coach die Stellenbeschreibung für Verler U21-Spieler. Denn dass „wir sehr fleißig“ sein müssen, um die Vorgaben Klassenerhalt und Ausbildung zu erreichen, steht für den 35-Jährigen außer Frage. Im Unterschied zu Volmari formuliert Czapp das Ausbildungsziel indes etwas zurückhaltender: „Der Weg muss ja nicht sofort in die 3. Liga führen. Es geht erst mal darum, den Sprung in den Seniorenfußball zu schaffen.“
Damit der gelingt, habe er auch aus dem Verlauf der vergangenen Saison gelernt, in der man nach 16 Spielen auf dem dritten Tabellenplatz geführt, am Ende aber nur Tabellenzwölfter wurde. „Auch, wenn in der Rückrunde nicht alles schlecht war: Ich erwarte, dass eine von mir trainierte Mannschaft nicht nur zu Beginn motiviert und gierig ist. Ich will diese Geilheit auf guten Fußball und Erfolg auch noch am 20. und am 30. Spieltag spüren.“ Dies fordert der Coach bei allem Verständnis dafür, dass Spieler nachlassen, die wissen würden, dass sie den Verein verlassen werden oder müssen, und man zudem schon in der Rückrunde begonnen hätte, Jugendspieler zu integrieren.
„Unumgänglich“ ist der große Umbruch im Kader des SC Verl II für Czapp aber vor allem aus diesem Grund: „Letztes Jahr hatten wir vielleicht den jüngsten Kader in der Oberliga, aber trotzdem eine der ältesten zweiten Mannschaften, die der Sportclub je hatte.“ Daraus, dass er langjährige Spieler wie Alessio Zschieschang oder Erik Peters dennoch „nur mit Wehmut“ ziehen ließ und sich auf jedes Wiedersehen freue, macht der Coach jedoch kein Hehl.
Interessierter Zuschauer beim Aufgalopp der Verler Reserve war Tobias Strobl. Der Cheftrainer („Letztes Jahr in Augsburg stand ich ja noch auf der anderen Seite und weiß, was Reservisten an Aufmerksamkeit erwarten und brauchen“) erlaubte sich zwar über das neue Team noch kein Urteil. Dafür hatte er schon eine Meinung zu Nwachukwu und Bamba: „Spannende Spieler.“ Den A-Jugendlichen Jan Olschewski, der auch „schon mal oben mittrainiert“, zählte Strobl gleich auch noch zu den Verler Hoffnungsträgern, die einmal in die Fußstapfen eines Jan Schöppner treten könnten. „Denn der ist meines Wissens nach der Letzte, der es aus dem Verler Nachwuchsbereich in die erste Mannschaft geschafft hat.“ Strobl ist bewusst, was man an der Verler Poststraße auch von ihm erwartet.
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