Ein Tor in der Bundesliga, vier in der 2. Liga, dazu 15 Treffer in der Regionalliga West und vier weitere im DFB-Pokal – Zlatko Janjic hat seine Goalgetter-Qualitäten schon in vielen Spielklassen nachgewiesen. Sein Lieblingsrevier ist allerdings die aktuelle Liga: Mit 71 Treffern bei 189 Spielen steht der Sportclub-Goalgetter in der ewigen Torjägerliste der 3. Liga auf dem dritten Platz.
Der Grund dafür? „Zlatko hat einen Torriecher auch noch dort, wo eigentlich nichts mehr zu holen ist. So macht er Tore, wie sie kein anderer erzielt“, sagt zum Beispiel sein langjähriger Ex-Coach Gino Lettieri. Bewiesen hat der Janjic sein „Näschen“ auch schon wieder in dieser Saison. Beim überzeugenden 3:0-Erfolg am 2. Spieltag gegen den amtierenden Drittligameister Bayern München erzielte der 34-Jährige einen Doppelpack und auch gegen Magedburg netzte Zlatko zweimal. Seine vier Saisontore, die ihn auf drei Treffer an den Zweiten der Rangliste, Marcel Ziemer heranrücken ließen.
Während Ziemer 2019 seine Fußballschuhe verletzungsbedingt an den Nagel hängen musste und derzeit in seiner Heimat Worms eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann macht, wechselte Spitzenreiter Anton Fink (136 Tore) zu Beginn dieser Spielzeit zum Südwest-Regionalligisten SSV Ulm. Freie Bahn also für Zlatko Janjic? „Mich in dieser Statistik zu verbessern ist natürlich schon ein Ziel, ich sehe es aber vor allem so: umso öfter ich treffe, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir als Team unsere Ziele erreichen.“ Eine Marke, wie viele Treffer er in dieser Saison erzielen will, hat er sich deshalb auch nicht gesetzt. „Bis zu Platz 1 ist ja schon noch ein gutes Stück, dafür muss ich noch eine Weile gesund bleiben“, sagt er mit einem Schmunzeln.
Seinen Verfolger, Dominik Stroh-Engel (SpVgg Unterhaching), hat Zlatko aber im Blick. „Wenn ich richtig gesehen habe, ist er nur sechs Tore hinter mir, das soll natürlich auch möglichst so bleiben“, lässt er sich dann doch zumindest ein kleines Ziel entlocken. Einen Unterschied zur vergangenen Regionalliga-Saison, als Janjic mit 15 Toren und fünf Assists bereits großen Anteil am Aufstieg, hat der Routinier nun schnell wieder festgestellt: „Die Verteidiger in der 3. Liga sind schon anders geschult und näher an einem dran. Ich mochte diese Herausforderung, mich mit guten Gegenspielern zu messen, aber schon immer.“
Darum will Janjic in seiner Rolle als erfahrener Spieler auch vorweggehen „und den Jungs mit Rat und Tat zur Seite stehen.“ Nötig wird dies wohl auch sein, wenn es gegen Janjic’s Ex-Klub aus Duisburg geht. „Mit dem MSV verbinde ich viel, dass werden zwei besondere Spiele. Ich kenne noch sehr viele Leute dort im Umfeld, und mit Branimir Bajic ist ein sehr guter Freund von mir seit dieser Saison Teil des Trainerteams“, berichtet Zlatko. „Trotzdem will ich auch in diesen beiden Spielen Tore schießen, da nehme ich keine Rücksicht.“ Wie sollte es auch anders sein? Es ist eben die Antwort eines echten Torjägers!