Es gibt eigentlich herzlich wenig, was dafür spricht, dass Gastgeber Westfalia Rhynern am Samstag um 14 Uhr den SC Verl in arge Bedrängnis bringen könnte. Dennoch mahnt SPORTCLUB-Trainer Guerino Capretti: „Wir haben noch keine Punkte im Bus gewonnen.“
Allein in den beiden letzten Spielen kassierte Rhynern 0:11-Tore. Insgesamt hat das Schlusslicht bereits 77 Gegentreffer in dieser Saison kassiert, dabei nur 26 eigene erzielt. „Es ist klar, wenn du zu einem solchen Gegner fährst, denkt jeder, du hast bereits die Punkte gewonnen“, weiß Capretti – auch dass sich bei seiner Mannschaft solche Gedanken einschleichen könnten.
Insofern wird er den SPORTCLUB mit „aller Ernsthaftigkeit vorbereiten, denn natürlich wollen wir da gewinnen, doch es ist keine Selbstverständlichkeit.“ „Rino“ geht davon aus, dass Rhynern alles geben wird, solange theoretisch noch der Verbleib in der Regionalliga möglich ist. Und da sind es 13 Zähler Rückstand auf die Reserve von Fortuna Düsseldorf, die mit 31 Zählern, aber auch zwei mehr gespielten Partien, den ersten Nichtabstiegsplatz belegt. Bei noch sieben Spielen für Westfalia zumindest noch theoretisch machbar, und wenn es nur darum geht, die Liga nicht als Letzter zu beenden.
Auch bei Verl lief zuletzt nicht alles rund. „Uns ist ein wenig die Puste ausgegangen“, gesteht Capretti. Die vielen Spiele zuletzt und die kräftezehrende Spielweise haben doch vereinzelt Spuren hinterlassen. Zumal Verl viel Aufwand betreibt, viele Chancen benötigt, um zu Toren zu kommen. „Vielleicht hat sich die Mannschaft ja das Pokal-Halbfinale zwischen Leverkusen und Bayern München angesehen und sich ein wenig von der Münchener Effizienz abgeschaut“, flachst Capretti.
Mit Zlatko Muhovic, Cihan Özkara, Patrick Kurzen, Nico Hecker und auch Julian Stöckner sind einige Spieler leicht angeschlagen. Bei den meisten geht Capretti davon aus, dass sie gegen Rhynern wieder einsatzfähig sind; die größte Skepsis hegt er bei Muhovic, den muskuläre Probleme plagen. „Da zollen wir dem hohen Aufwand, den wir immer betreiben, Tribut.“
Dennoch gilt auch bei der Westfalia: „Wir wollen unser Spiel aufziehen und durchziehen und Tore erzielen“, so der Trainer. Idealerweise gelingt ein Verler Führungstreffer früh im Spiel, denn das könnte den letzten Kampfgeist der Gastgeber erlahmen lassen.
Foto: Henrik Martinschledde
SV Westfalia Rhynern
Sportclub Verl
Regionalliga West · 31. Spieltag