Mit RW Essen stellt sich am Donnerstag um 19 Uhr nicht nur ein echter Traditionsverein in der SPORTCLUB Arena vor; der Heimatverein von Fußball-Legende Willi „Ente“ Lippens ist auch punktgleicher Tabellennachbar und steht somit ebenso wie der SC Verl am Scheideweg: Abstiegskampf oder Absetzen ins sichere Mittelfeld.
Eine intensive Videoanalyse der Partie in Bonn hat Verls Trainer Guerino Capretti mit seiner Mannschaft vorgenommen. „Da konnte ich meine Aussagen noch einmal direkt auch optisch verdeutlichen“, hat er seine Vorstellungen von Zielstrebigkeit und Konsequenz der Mannschaft noch einmal vor Augen geführt. „Die Jungs haben das verstanden“, ist er überzeugt, aber: „Jetzt müssen die Taten folgen.“
Gegen die Elf von der Hafenstraße nicht unbedingt die leichteste Aufgabe, auch wenn die Rot-Weißen bereits 34 Gegentreffer kassierten. Zuletzt konnte sich das Team in der Liga gegen Mönchengladbach II durchsetzen und führte gegen den KFC Uerdingen lange mit 2:0, ehe den Krefeldern am Ende doch noch der Ausgleich gelang. Dazu erreichte die Mannschaft mit einem klaren 5:0 über Oberligist Hiesfeld das Finale um den Niederrheinpokal. Doch das passierte alles auf heimischem Rasen. Der letzte Auswärtssieg in der Liga gelang Mitte Dezember beim Geißbock-Nachwuchs.
Doch gerade in der Regionalliga, das wurde in dieser Saison schon mehrfach bewiesen, spielt solche Statistik eigentlich keine Rolle. „Die sind individuell stark besetzt und stehen etwas überraschend da untern. Die hatten sich vor der Saison mehr erhofft“, weiß Capretti. Insofern sei „RWE schwer einzuschätzen. Die sind sehr gefährlich und vor allem geben die sich nie auf.“ Das musste der SPORTCLUB ja im Hinspiel selbst leidvoll erfahren, als Urban in letzter Minute mit viel Glück und der Hilfe eines Verler Rückens per Kopf den Ausgleich markierte.
„Wir wollen endlich den ersten Heim-Dreier des Jahres einfahren“, formuliert Capretti die Sehnsucht seiner Elf. Voraussetzungen dafür nennt der Trainer auch: „Wir müssen mindestens 100 Prozent geben und uns voll und ganz auf das Spiel konzentrieren. Wir müssen geradlinig und zielstrebig agieren und Tore erzielen, eigentlich das, was ich seit Wochen predige.“
Welche Elf zu Beginn sein Vertrauen genießt, da ließ er sich wie gewohnt nicht in die Karten schauen. Zumindest kann er nahezu aus dem Vollen schöpfen. Cellou Diallo ist zwar noch nicht so weit, wieder zum Kader zu gehören, aber Cihan Özkara ist wieder voll belastbar und auch die Leistenbeschwerden, die Julian Stöckner nach der Partie in Bonn plagten, sind wohl abgeklungen. Es sollten also nahezu alle Spieler bereit sein und darauf brennen, die Forderungen von Capretti und damit auch die Wünsche der Fans zu erfüllen.
Sportclub Verl
Rot-Weiss Essen
Regionalliga West · 28. Spieltag