Dank eines ungefährdeten und vollauf verdienten 3:0 (1:0) bei der U23 von Borussia Mönchengladbach hat der SPORTCLUB seine Erfolgsserie ausgebaut: dritter Sieg in Folge, fünfter Sieg aus den letzten sieben Ligaspielen, mit 21 Punkten Platz neun in der Regionalliga, punktgleich mit Alemannia Aachen. „Wir haben Mönchengladbach zermürbt“, war SPORTCLUB-Trainer Guerino Capretti überaus zufrieden.
Was er gar nicht mochte war, dass die Leistung der Gastgeber schlecht geredet wurde. „Die hatten fünf Leute aus dem Profikader dabei, Mönchengladbach zählt mit dieser individuellen Höchstklasse zu den stärksten Teams der Liga“, lautet seine Überzeugung. Da die Truppe des einstigen Bundesliga-Torjägers Arie van Lent gegen Verl allerdings nicht eine Großchance hatte, bedeutete das im Umkehrschluss: „Wir haben eine astreine Defensivleistung vollbracht. Das war die bislang beste Defensivleistung der Saison.“
Tatsächlich dürften die vereinzelten Verler Anhänger unter den offiziell 281 Zuschauern in den ersten Minuten schlimmste Befürchtungen gehegt haben, denn Gladbach ließ den Ball prima durch die eigenen Reihen laufen. Justin Hoffmanns kam bereits nach nicht einmal zwei Minuten bereits zu einem ersten Abschluss aus 20 Metern, doch Robin Brüseke hatte kein Problem. Und der Fohlen-Nachwuchs dominierte weiter gegen die meist erst ab der Mittellinie in einem diesmal etwas defensiveren Verbund lauernden Verler.
Als dann Patrick Choroba einen Angriff der Mönchengladbacher auf seiner rechten Seite bremste, ging es plötzlich ganz schnell. Choroba auf den sehr starken Patrick Kurzen, der in Höhe des gegnerischen Strafraums dann den mitgelaufenen Viktor Maier bediente. Dieser setzte aus recht spitzem Winkel den Ball am Borussen-Keeper Moritz Nicolas vorbei an den langen Innenpfosten, von wo der Ball zur überraschenden Führung ins Netz prallte (8.).
Und so ging die Partie weiter: Die Borussia hatte Ballbesitz, Verl stand defensiv sehr stark. Mal ließen sie die Platzherren bis in die eigene Hälfte kommen, bevor sie attackierten, dann wieder wurde der aufbauende Innenverteidiger bereits am Borussen-Strafraum angelaufen. Der Bundesliga-Nachwuchs hatte jedenfalls kein Rezept, keine Idee, wie den unberechenbaren Gästen beizukommen sei.
„Wir hatten das Zentrum sehr gut dicht gemacht. Insbesondere die Innenverteidiger und die beiden Sechser haben das echt klasse gemacht“ lobte Capretti seinen Defensivverbund. Aber auch die Offensivreihe leistete gegen die Fohlen enorme Fleißarbeit. Zudem „haben wir die Chancen, die wir hatten, zumeist gut ausgespielt. Wir haben uns endlich mal effektiver gezeigt, nach Ballgewinn schneller den Weg zum Tor gesucht“, so der Coach.
Nach dem Wechsel fiel den Gastgebern immer noch nichts ein, wie sie den SC Verl in Verlegenheit bringen können. Stattdessen ging Gefahr eigentlich nur vom SPORTCLUB aus. Und so nutzte Zlatko Muhovic die erste bessere Chance der zweiten Hälfte auch. In Höhe der Mittellinie hatte der bissige Maier den Ball erobert; ob vom fallenden Gegner oder noch von Maier, der Ball konnte von Muhovic aufgenommen werden, der sich fast bis auf die Höhe des Elfmeterpunkts durchtankte, im Fallen den Ball durch die gegnerischen Abwehrbeine zum 2:0 ins kurze Eck drückte (58.).
Bei aller individuellen Klasse, die Mönchengladbach auf dem Platz hatte: Ein Aufbäumen, ein sich gegen die dritte Heimpleite in Folge Stemmen, das war nicht zu spüren. Stattdessen wurde weiter relativ emotionslos nach Lücken in der Verler Abwehr gesucht. Selbst nachdem Patrick Kurzen nach schwacher Abwehr der Fohlen mit einem doppelten Beinschuss auf 3:0 (66.) erhöhte, änderte sich nichts bei den Fohlen auf dem Platz. So hatte die Borussia nach 90 Minuten nicht eine hochkarätige Torchance zu Buche stehen, stattdessen die dritte deftige Heimpleite kassiert.
„Da kann man nicht meckern“, strahlte ein sichtlich zufriedener Patrick Kurzen, „wir haben viel Aufwand betrieben, in der Abwehr gut gestanden.“ Auch Daniel Schaal, der nach Wochen als verletzter Zuschauer wenigstens ein paar Minuten auf dem Platz stand, war sehr zufrieden. „Wir hatten eigentlich nie das Gefühl, dass es gefährlich wird“, meinte Mannschaftskapitän Julian Schmidt, „wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt. Darauf können wir aufbauen. Wir haben einen Lauf, jetzt wollen wir auch in Wiedenbrück was holen.“ Das Derby beim Tabellenvierten steht am kommenden Freitag um 19:30 Uhr zum Auftakt des 16. Spieltages an.
Bor. Mönchengladbach II – SC Verl 0:3 (0:1)
Bor. Möchengladbach: Nicolas – Hoffmanns, Stang, Rütten, Komenda – Richter (60. Makridis), Mustafic, Lieder, Feigenspan – Drmic (52. Simkala), Yeboah (60. T. Kraus).
SC Verl: Brüseke – Choroba, J. Schmidt, Stöckner, Sansar (87. Schaal) – Kurzen, Kurz, Mikic, Muhovic (75. Özkara) – Liehr, Maier (66. Marzullo).
Tore: 0:1 Maier (8.), 0:2 Muhovic (58.), 0:3 Kurzen (66.).
Gelbe Karten: Lieder, Mustafic – Maier
Beste Spieler: Stang – Maier, Kurt
Bor. Mönchengladbach U23
Sportclub Verl
Regionalliga West · 15. Spieltag