Die U19 des SC Verl zeigte im Halbfinale des westfälischen Fußball-Pokals keinen Respekt vor dem in der Bundesliga spielenden Nachwuchs von Borussia Dortmund. "Der letzte Glaube an eine Überraschung hat aber dann doch gefehlt", kommentierte Trainer Robert Mainka die 0:1-Niederlage des Westfalenligadritten.
Die Gastgeber begannen frech, spielten sich über rechts durch, und Dortmunds hünenhafter Innenverteidiger Mbende stoppte Jan-Lukas Liehr erst im letzten Moment. Schnell, technisch versiert und taktisch diszipliniert - der BVB-Nachwuchs ließ die Kugel so laufen, wie es Mainka von einem Spitzenteam in der höchsten Jugendklasse erwartet. Zufrieden registrierte der Verler Coach, dass seine Jungs kaum Chancen des Gegners zuließen. In der 13. Minute bedurfte es allerdings einer Glanzparade von Berkay Yilmaz, um einen Treffer von David Sauerland zu verhindern. Der Juniorennationalspieler ist eines der BVB-Talente, dem eine Zukunft im Profibereich zugetraut wird.
Je länger die Partie 0:0 stand, umso mehr Lust bekam Michael Volmari auf die Jugend-Bundesliga. "Denn wir haben ja wieder eine Chance aufzusteigen", verwies der Jugendleiter des Sport-Clubs auf die spannende Tabellensituation in der Westfalenliga. Die Verler Jungs müssten indes ihre letzten vier Spiele schon gewinnen und der SC Paderborn und RW Ahlen noch einmal straucheln. "Erst hatte ich ja Bedenken wegen der ganzen Infrastruktur, die man haben muss und wegen der Vorteile der großen Clubs mit ihren Leistungszentren, aber jetzt würde ich es gerne mal probieren", sagte Volmari.
"Nicht reden, Spiele gewinnen", fordert dagegen Mainka. Im Pokalfight gegen Dortmund vermisste der ehrgeizige Coach zum einen das genaue und konzentrierte Ausspielen der Kontersituationen und zum anderen den konsequenten Abschluss. Kamal Awsse war in der 52. nah dran an einem Torerfolg, genauso wie Haramlambos Makridis, der wie Liehr und Patrick Choroba in den Regionalligakader des SC Verl aufrückt, bei einem Schuss ans Außennetz (79.). "Aber dran ist nicht drin", stellte Mainka trocken fest. Genau das hatten die Dortmunder beim 0:1 (66.) durch Ogun Gündüz den Gastgebern voraus. "Da haben wir uns nicht gut verhalten", kritisierte Mainka. "Wenn Timur Rieger den Spieler stellt und nicht grätscht, muss der nach Außen ausweichen. Aber es sind ja immer Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen." Dass Keeper Berkay noch am Ball dran war, ehe der drin war, ärgerte die jungen Verler ebenfalls. Trotzdem: "Das Halbfinale zu erreichen, ist schon ein Riesenerfolg", tröstete Volmari.
Quelle: NW-News, Uwe Kramme
SC Verl: Berkay - Choroba, Dennis, Aluc, Rieger (88. Latifaj) - Röbling, Dere, Liehr, Hett - Kali (46. Safonov), Makridis.
Tor: 0:1 (66.) Gümüsdas.